Der Offenburger erzielte am Dienstagabend im vierten Versuch 94,44 und verbesserte damit die erst rund einen Monat alte Bestmarke von Olympiasieger Thomas Röhler um 54 Zentimeter. Weiter als Vetter in Luzern warf seit der Einführung des neuen Speer-Models im Jahr 1986 nur der Tscheche Jan Zelezny vor 21 Jahren bei seinem Weltrekord von 98,48 m in Jena.
Vetter ist der vierte deutsche Speerwerfer mit einem Wurf über die 90-m-Grenze hinweg. Neben dem Olympia-Vierten und Röhler hatten 1995 auch schon Raymond Hecht (Wattenscheid) in Oslo mit 92,60 und Boris Henry (Saarbrücken) in Linz mit 90,44 weiter als 90 m geworfen.
In Luzern dominierte Vetter das Duell mit Röhler eindeutig und imponierte bei seinen fünf gültigen Versuchen mit insgesamt vier Würfen über 90 m. Dabei steigerte Vetter seine persönliche Bestmarke aus dem vergangenen Mai (89,68 m) kontinuierlich über 90,75 m, 91,06 m und 93,06 m bis zur Rekordmarke.
"Ich hatte schon bei dem 93-m-Wurf so viel Adrenalin", sagte Vetter zu seinem Lauf. Röhler, der als Nummer zwei der Jahresweltbestenliste für London ebenfalls als Titelkandidat gelten muss, hatte zu keiner Zeit eine realistische Chance auf eine Revanche für seine Niederlage in Erfurt.