Die Streichung von Rekorden gegen den Willen der Athleten ist juristisch umstritten, dem Schritt ging eine zehnmonatige Diskussion zwischen dem Leichtathletik-Verband und dem nationalen olympischen Komitee der Niederlande voraus. Auf dessen Jahreshauptversammlung gab der Dachverband in Arnheim nun grünes Licht, Dopingrekorde auch noch nach vielen Jahren aus den Rekordlisten entfernen zu können. "Wir können nicht mehr feststellen, ob bei Leistungen in der Vergangenheit Dopingkontrollen durchgeführt worden sind. Das ist die Voraussetzung für die Anerkennung eines nationalen Rekordes", sagte Theo Hoex, Präsident des niederländischen Leichtathletik-Verbandes. Stalman meinte: "Ich weiß, was ich gesagt habe und akzeptiere die Konsequenzen."
In Deutschland weist der DLV in seiner Präambel zu den Rekordlisten darauf hin, dass manche Rekordhalter unter dem Verdacht stehen, "während ihrer leistungssportlichen Laufbahn gegen die Antidoping-Regeln verstoßen zu haben. Darüber hinaus wurde ein Teil der Rekorde auf der Basis von Zwangsdoping und Doping in Form von strafrechtlich relevanter Körperverletzung erzielt." Eine Löschung "solcher Rekorde ist aus juristischen Gründen nicht möglich", heißt es weiter. Der Deutsche Olympischen Sportbund wird aufgefordert, eine "umsetzbare Lösung" zu entwickeln.
2005 sorgte die ehemalige DDR-Sprinterin Ines Geipel für Aufsehen, weil sie die Streichung ihres Namens aus den Rekordlisten (Vereinsweltrekord über 4x100 m mit dem SC Motor Jena) verlangte. 2006 wurde ihr Name durch ein Sternchen ersetzt.