"Unsere Reformvorschläge zeigen, wie ernst wir die Probleme nehmen, die unseren Sport angreifen", sagte IAAF-Präsident Sebastian Coe vor Beginn der Europameisterschaften in Amsterdam (6. bis 10. Juli): "Wir haben keine Angst, schwierige Entscheidungen zu treffen, wir schulden es den Athleten. Unsere Diskussionen in den letzten zwei Tagen waren ehrlich und robust."
Coe wolle aus der IAAF eine "starke" und "moderne Organisation" machen, die die globale Reichweite der Leichtathletik widerspiegelt. Die Pläne müssen auf einem außerordentlichen Kongress im Dezember noch verabschiedet werden.
Unter anderem soll die Macht des IAAF-Präsidenten beschnitten und eine Amtszeitbeschränkung für den Präsidenten, die Council-Mitglieder und Angehörige des neu zu gründenden Exekutivkomitees von maximal zwölf Jahren eingeführt werden.
Positive Dopingtests vertuscht
Darüber hinaus sollen eine unabhängige Integritätskommission und neue Transparenzstandards aufgestellt sowie den Athleten mehr Mitspracherecht gegeben werden. Zudem ist geplant, dass die Finanzen nicht mehr alleine Aufgabe des Schatzmeisters sind, sondern von einem Haushaltsausschuss "professioneller" verwaltet werden.
Unter Coes Vorgänger Lamine Diack hatte es massive Verfehlungen gegeben, der Senegalese hatte den Verband nach Gutsherrenart geführt.
Unter anderem soll er mit seinem Sohn Papa Massata und dem ehemaligen IAAF-Schatzmeister Walentin Balachnitschew ein Korruptionssystem installiert und unter anderem gegen Geldzahlungen positive Dopingtests vertuscht haben. Diack steht in Frankreich im Zentrum von polizeilichen Ermittlungen.