Lavillenies Serie reißt

SID
Renaud Lavillenies Serie ist in Stockholm gerissen
© getty

Nur Platz drei für Kugel-Koloss David Storl, Hürden-Ass Cindy Roleder auf Rang vier, Diskus-Hoffnung Shanice Craft gar nur Fünfte: Die deutschen Leichtathletik-Asse haben beim ersten Kräftemessen nach den Europameisterschaften in Zürich den Strapazen der vergangenen Tage Tribut gezollt und sind beim Diamond-League-Meeting in Stockholm ohne Sieg geblieben.

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Auch an Stabhochsprung-Weltrekordler Renaud Lavillenie sind die kontinentalen Titelkämpfe nicht spurlos vorüber gegangen. Der Franzose, der in Zürich zum dritten Mal in Folge Europameister geworden war, scheiterte dreimal an seiner Einstiegshöhe von 5,60 m und kassierte seine erste Niederlage seit 374 Tagen: Nach seinem WM-Silber 2013 hinter Raphael Holzdeppe (Zweibrücken) war Lavillenie 19-mal in Serie ungeschlagen geblieben. In Stockholm reichten Griechenlands Hallen-Weltmeister Konstadinos Filippidis 5,60 m zum Sieg.

Neun Tage nach seinem EM-Triumph kam Storl (Chemnitz) im Vergleich mit den Assen aus Übersee nicht über für ihn schwache 20,77 m hinaus. Storl, dessen Bestleistung seit Juli bei 21,97 m steht, blieb damit hinter Ex-Weltmeister Reese Hoffa aus den USA (21,06) und Tom Walsh, dem neuseeländischen Dritten der Hallen-WM (20,79).

US-Trio vor Roleder

Über 100 m Hürden war ein US-Trio schneller als die EM-Dritte Roleder (Leipzig/13,00). Queen Harrison setzte sich in 12,66 Sekunden vor Nia Ali (12,96) und Dawn Harper-Nelson (12,99) durch. Nadine Hildebrand (Sindelfingen/13,20) kam als Sechste und damit Letzte ins Ziel. Olympiasiegern Sally Pearson (Australien) wurde nach einem Fehlstart disqualifiziert.

Stark zeigte sich der deutsche Speerwurf-Meister Thomas Röhler (Jena), der sich mit 85,12 m Platz zwei hinter Europameister Antti Ruuskanen (Finnland/87,24) sicherte. Röhlers Weite hätte in Zürich zu Silber gereicht, dort war er mit 70,31 m Zwölfter im Finale geworden. Andreas Hofmann (Mannheim) kam in Stockholm auf Platz neun (77,67).

Perkovic siegt

Craft, die am Samstag EM-Bronze geholt hatte, verkaufte sich erneut teuer, war aber gegen die Topstars der Branche chancenlos. Die 21 Jahre alte Mannheimerin kam auf 63,56 m und damit in die Nähe ihrer Weite von Zürich (64,33).

Der Sieg in Schwedens Hauptstadt ging wie schon bei der EM an Kroatiens Olympiasiegerin Sandra Perkovic (66,74), die allerdings nicht an ihrer grandiose Weite von Zürich (71,08) herankam. In der Schweiz war Perkovic der weltweit weiteste Wurf seit 22 Jahren gelungen. Zweite in Stockholm wurde die Australierin Dani Samuels (65,70) vor der Amerikanerin Gia Lewis-Smallwood (65,20). Julia Fischer (Berlin) kam mit 62,28 m auf Platz sechs, die frühere Junioren-Weltmeisterin Anna Rüh (Neubrandenburg) wurde mit 60,48 m Siebte.

Jungfleisch nur auf Rang neun

Für Hochspringerin Marie-Laurence Jungfleisch war bereits nach 1,85 m Schluss, beim Sieg von Russlands Hallen-Weltmeisterin Marija Kutschina (1,94) reichte dies nur zu Platz neun.

Hinter ihren Möglichkeiten zurück blieben auch die deutschen Weitspringerinnen. Malaika Mihambo (LG Kurpfalz), die bei der EM als Vierte Bronze hauchdünnen verpasst hatte, landete mit 6,50 m auf Platz sechs. Die formschwache Sosthene Moguenara, die schon in Zürich als Neunte enttäuscht hatte, belegte mit 6,24 m auch in Stockholm Rang neun. Im Vorjahr hatte sich die Wattenscheiderin auf 7,04 m gesteigert. Siegerin in Stockholm wurde die Amerikanerin Tianna Bartoletta mit 6,98 m.

Für eine Jahresweltbestleistung sorgte in Stockholm der Äthiopier Muktar Edris über 5000 m in 12:54,83 Minuten, der Tübinger Arne Gabius war als Elfter (13:31,91) chancenlos. Über 100 m siegte Jamaikas Staffel-Weltrekordler Nesta Carter in 9,96 Sekunden.

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