"Superman" Bolt fliegt zu Gold

SID
Usain Bolt lief in 19,40 Sekunden die viertschnellste Zeit der Geschichte auf der Bahn
© Getty

Jamaikas Supersprinter Usain Bolt hat bei der Leichtathletik-WM im südkoreanischen Daegu seinen Titel über 200 m erfolgreich verteidigt. In 19,40 Sekunden gewann er überlegen.

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Usain Bolt trug die jamaikanische Flagge um den Hals geknotet wie Superman sein rotes Cape, er grinste und ließ sich feiern. Der schnellste Mann der Welt war auf der blauen Tartanbahn im südkoreanischen Daegu wie der Blitz eingeschlagen und in überragenden 19,40 Sekunden zum WM-Titel über 200 m geflogen. Vergessen sind all die Zweifel, die nach seinem Fehlstart im 100-m-Finale an dem Dreifach-Olympiasieger aufgekommen waren: Bolt is back.

Den Sieg kommentierte er, als wäre es nichts gewesen. "Es war nur ein kleiner Schritt auf dem Weg, eine Legende zu werden. Ich fühle mich großartig. Ich bin immer noch der Beste", sagte Bolt, der vor dem Start wie gewohnt eine große Show abgezogen hatte.

Der 25-Jährige spielte mit der Kamera, sobald er sein Gesicht auf den Großbildleinwänden im fast ausverkauften WM-Stadion erblickte. Er strich sich seine Augenbrauen glatt, zeigte den "Bolt-Blitz" und äffte das WM-Maskottchen nach, das auf den Bildschirmen mit dem Zeigefinger vor dem Mund um Ruhe bat.

Lehren nach Fehlstart-Debakel

Doch all die Mätzchen konnten nicht überdecken, wie konzentriert Bolt an diesem Abend seinen Job erledigte. Der Dreifach-Weltmeister von Berlin blieb am längsten im Startblock, um auf keinen Fall wieder zum Fehlstart-Trottel zu werden. "Ich habe über die 100 m einen Fehler gemacht. Aber ich hätte das Rennen gewonnen", sagte Bolt, der am Sonntag mit der jamaikanischen 4x100-m-Staffel die Chance hat, einen zweiten Titel erfolgreich zu verteidigen.

Die 19,40 Sekunden waren eine eindrucksvolle Demonstration seiner Stärke auf den 200 m. Nur Bolt selbst bei seinen Weltrekorden mit 19,30 und 19,19 sowie der amerikanische Olympiasieger Michael Johnson (19,32) waren jemals schneller gewesen.

Im Windschatten des Superstars lief der Amerikaner Walter Dix ("Bolt war einfach zu stark") in 19,70 Sekunden zu Silber. Der französische Europameister Christophe Lemaitre gewann in 19,80 Sekunden Bronze mit der bislang zweitbesten Zeit eines Europäers.

Nur der Italiener Pietro Mennea war 1979 bei seinem Europarekord von 19,72 Sekunden die 200 m schneller gesprintet.

Bereits nach seinen überlegenen Siegen in Vorlauf und Halbfinale hatte Bolt klargestellt: "Ich habe einen Fehler gemacht. Aber das wird nicht mehr vorkommen, ich bin jetzt viel konzentrierter. I am ready to go." Bereit war Bolt wirklich. Bereit, zu fliegen.

Der WM-Zeitplan

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