Mit Kritik am deutschen Fernsehen und den internationalen Leichtathletik-Verbänden IAAF und EAA hat DLV-Präsident Clemens Prokop in der Kontroverse um die fragliche Live-Übertragung von der Leichtathletik-WM in Daegu/Südkorea reagiert.
Nach Stillstand der Verhandlungen seit Januar scheinen nach einem offenen Brief der deutschen Athleten an die öffentlich-rechtlichen Anstalten ARD und ZDF Gespräche über eine Lösung wieder in Gang zu kommen.
Kritik an der ARD
Der Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) meinte vor dem Auftakt der deutschen Hallenmeisterschaften am Samstag in Leipzig an die Adresse der ARD, es könne nicht sein, dass man für den European Song Contest am 14. Mai in Düsseldorf vier Millionen der für die WM in Daegu vorgesehenen Mittel verwende. Von einer Umschichtung in dieser Größenordnung hatte ARD-Programm-Chef Volker Herres in einem Interview mit der "WAZ" gesprochen.
Prokop kritisierte am Leichtathletik-Weltverband IAAF hinsichtlich der gescheiterten Verhandlungen seines Rechtevermarktes IEC mit den beiden öffentlich-rechtlichen deutschen Anstalten, er müsse neben dem angestrebten Erlös stärker die flächendeckende Versorgung der TV-Konsumenten beachten. Hinzu komme, dass Deutschland der wichtigste europäische Markt für die IAAF-Sponsoren sei. An IAAF und den Europäischen Verband EAA apellierte Prokop, sie sollten ihre "Medienpolitik harmonisieren."
Prokop erhofft sich am Sonntag bei einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz der IAAF in Leipzig den Durchbruch zu neuen Verhandlungen. Eine entsprechende Chance hatte auch ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz deutlich gemacht. Prokop: "Unser Ziel war es, die Funkstille zwischen den Vertragspartnern zu beenden."