Vor einer Rekordzahl von 20.000 Menschen duellierten sich in der Veltins Arena auf Schalke acht der besten Spieler der Welt und acht deutsche Starter. Michael van Gerwen, Peter Wright, Rob Cross, Gary Anderson, Mensur Suljovic, Raymond van Barneveld, Jamie Lewis und Dimitri Van den Bergh gaben sich beim größten PDC-Turnier der Geschichte die Ehre.
In der ersten Runde bekam es dann direkt je ein Deutscher mit einem der Topguns der Szene zu tun - mit durchweg positivem Ausgang für die Topspieler. Lediglich der 21-Jährige Hanauer Nico Kurz hatte gegen WM-Halbfinalist Jamie Lewis einen Matchdart, den er jedoch nicht nutzen konnte. Der beste Deutsche Max Hopp zeigte seinerseits gegen MVG eine starke Partie, konnte dem Weltranglistenersten zumindest vier Legs abnehmen, verlor dann aber unter dem Strich mit 4:5 gegen "Mighty Mike".
German Darts Open: Das Viertelfinale
Gary Anderson - Jamie Lews 8:6
Average 102.65 - 98.4
Doppelquote 36.36 % - 42.86 %
Im ersten Viertelfinale bekam es die Nummer vier der Welt mit dem Underdog Jamie Lewis zu tun. Anderson wurde seiner Favoritenrolle auch früh gerecht und sicherte sich schnell die ersten zwei Legs. Lewis steckte jedoch nicht zurück und legte einen unglaublichen 5-Leg-Run hin.
Anderson, ganz im Stile eines zweimaligen Weltmeisters, ließ sich jedoch davon nicht beirren und scorte weiter stark. Ein guter Average und eine Menge Erfahrung ließen den Schotten seinerseits erneut einen Run starten, der ihn am Ende das Ticket für das Halbfinale bescherte.
Micheal van Gerwen - Dimitri van den Bergh 3:8
Average 98.72 - 94.35
Doppelquote 33.33 % - 47.06 %
Der amtierende Youth-Weltmeister Van den Bergh spielte bereits in der ersten Runde einen 110er Average und machte auch gegen den übermächtig erscheinenden Niederländer genau dort weiter. Beim Stande von 2:2 bombte Van Gerwen sechs perfekte Darts ins Board, konnte sich aber dennoch nicht das Break sichern. Das holte sich im Gegenzug der Belgier und zog auf 4:2 davon.
Danach ging es für Van den Bergh nur noch darum seinen Anwurf zu halten und die Partie ganz entspannt nach Hause zu schaukeln. MVG wurde zunehmend genervter und konnte auch sein Scoring nicht aufrechterhalten. Das Break zum 7:3 für den Dreammaker war dann die endgültige Entscheidung.
Peter Wright - Raymond van Barneveld 8:7
Average 102.66 - 98.49
Doppelquote 40 % - 36.84 %
Es war ein verhaltener Beginn von Barney, der sich ein schnelles Break gegen Peter Wright einfing. Das holte er sich jedoch im Gegenzug gleich wieder und setzte in der Partie wieder alles auf Anfang. Snakebite antwortet seinerseits jedoch erneut mit einem Break und schnappte sich auch sein darauffolgendes Leg.
Ein 156er-Chechout von Wright zum zwischenzeitlichen 4:1 war schon beinahe die Vorentscheidung. Doch der Holländer rappelte sich nochmal auf und feierte ein starkes Comeback, das ihn beim Stande von 7:7 auf einmal den Anwurf im Entscheidungsleg gab. Dort war Wright jedoch zu abgezockt und entschied eine extrem unterhaltsame Partie am Ende mit 8:7 für sich.
Kurioser Nebenaspekt zum Spiel: Beim Stand von 6:4 für Wright attackierte eine Motte den wie immer bunt geschmückten Kopf des Paradiesvogels und sorgte für verdutzte Gesichter in der Veltins Arena.
Rob Cross - Mensur Suljovic 7:8
Average 92.21 - 94.09
Doppelquote 43.75 % - 28.57 %
Die Partie begann äußerst schleppend: Viele verpasste Checkouts, ein niedriger Drei-Darts-Average und einige Ungenauigkeiten auf beiden Seiten. Daher war es auch nicht verwunderlich, dass alles seinen gewohnten Lauf bis zum 3:3 nahm - ehe Mensur mit einem eigenen Leg und einem Break auf 5:3 erhöhte.
Jedoch verpasste der Österreicher beim Stand von 5:4 sechs Darts auf Doppel und ließ den amtierenden Weltmeister dadurch wieder ausgleichen. Schließlich ging es bis ins entscheidende Leg, das Suljovic anwerfen durfte. Doch die Triple wollten auch im Schlussakkord des Matches auf beiden Seiten nicht fallen, ehe The Gentle wie aus dem nichts sein viertes Maximum auspackte und seinen darauffolgenden Matchdart verwandelte.
German Darts Masters: Halbfinale
Dimitri van den Bergh - Gary Anderson 8:7
Average 92.55 - 98.76
Doppelquote 50 % - 46.67 %
Anderson machte seinem Spitznamen, "The Flying Scotsman", früh alle Ehre und flog innerhalb von knapp fünf Minuten mit 2:0 in Front. Diese Zwei-Leg-Führung verteidigte der Schotte daraufhin clever, begünstigt auch dadurch, dass Van den Bergh nicht in seinen Rhythmus fand.
Mit einem 111-Finish beim Stande von 3:5 konnte der Belgier ein erneutes Break vermeiden und verpasste Anderson seinerseits ein Break - 5:5. Beim Stand von 6:6 drückte der fliegende Schotte seine Dritte 180 ins Board und stellte in der Folge zum 7:6 - bei eigenem Anwurf im nächsten Leg.
Doch Anderson machte seine Rechnung ohne den verrückten Belgier. Während Anderson auf acht Punkten Rest stand, drückte der Dreammaker ein 124er Finish zum 7:7 ins Board und hatte nun selbst eigenen Anwurf im Entscheidungsleg. Dort blieb er eiskalt und zog mit einem 12-Darter ins Finale ein.
Peter Wright - Mensur Suljovic 2:8
Average 93.54 - 99.68
Doppelquote 33,33 % - 66.67 %
Im zweiten Halbfinale bekam es Mensur Suljovic mit Titelverteidiger Peter Wright zu tun. Während Peter Wright immer wieder mit seinem Scoring Probleme hatte und die wenigen Chancen auf das Doppel liegen ließ, machte The Gentle ein richtig gutes Spiel, hatte einen Average knapp unter 100 und war dabei brutal effektiv beim Checkout (8/12).
So zog Suljovic gleich zu Beginn des Spiels entscheidend davon und führte nach sechs gespielten Legs mit 6:0. Snakebite wachte zu spät auf, kam zwar nochmal auf 2:7 heran, doch Suljovic nutzte eine erneute Schwächephase von Wright in der Endphase seines eigenen Legs und verwertete gleich seinen ersten Matchdart zum 8:2.
German Darts Masters 2018: Das Finale
Dimitri Van den Bergh - Mensur Suljovic 2:8
Average 86.66 - 101.63
Doppelquote 33.33 % - 61.54 %
In der Anfangsphase der Partie zeigte der Österreicher seine ganze Abgeklärtheit: Mit einem 109er Finish gewann er erst sein eigenes Leg und breakte van den Bergh daraufhin mit einem 100er Finish zum schnellen 2:0. Der Belgier fand auch in der folgenden Phase nicht gut ins Spiel, was Suljovic gnadenlos ausnutze.
Per 11-Darter sicherte sich Suljovic beim Stand von 4:1 das nächste Break und sorgte damit schon für die Vorentscheidung. In der Folge ließ der 46-Jährige nichts mehr anbrennen und krönte sich verdient zum Champion der German Darts Masters 2018.