SPOX: In Deutschland sind Sie einer der populärsten Darts-Spieler. Die Fans feiern Sie regelmäßig mit dem Schlagerhit "Du hast die Haare schön". Was bedeutet das für Sie?
Wright: Die deutschen Fans sind brillant, das ist ein fantastisches Gefühl. Als ich diese Gesänge zum ersten Mal gehört habe, wusste ich nicht, was die Fans singen und ob es gut oder schlecht war. Aber mir wurde schnell gesagt, dass es ein bekanntes Lied über schöne Haare ist. Es ist unglaublich, wenn sie dieses Lied anstimmen.
SPOX: Nicht nur mit Ihren Frisuren ziehen Sie die Aufmerksamkeit auf sich, auch mit Ihren ausgefallen Outfits stechen Sie ins Auge. Wie hat dieser Wahnsinn angefangen?
Wright: Ich habe 2009 damit angefangen, meine Haare zu färben, damals habe ich den Durchbruch bei der PDC geschafft. Die Sache mit den kreativen Outfits habe ich erst drei Jahre später bei der WM begonnen. Das nimmt aber schon viel Zeit in Anspruch: An Spieltagen verbringe ich regelmäßig drei Stunden mit meiner Frau Jo, die mich herrichtet. Aber das längste Styling dauerte viereinhalb Stunden. Danach muss ich dann immer direkt zum Veranstaltungsort, weil ich ja auch noch trainieren muss.
SPOX: Mittlerweile ist Ihr buntes Erscheinungsbild Ihr Markenzeichen. An welchem Punkt haben Sie gemerkt, dass das nicht nur lustig aussieht, sondern großes Potenzial für Marketing birgt?
Wright: Das war wohl vor ungefähr drei Jahren, als wir den Vertrag mit Loudmouth für die Klamotten abgeschlossen haben. Und ich bin in diesem Jahr ja ins WM-Finale gekommen, also hat es auf Anhieb perfekt funktioniert.
SPOX: Haben Sie abgesehen vom Styling ein anderes fixes Ritual?
Wright: Eigentlich nicht, außer bei den UK Open: Dann frühstücke ich immer Bohnen auf Toast - und es hat sich mit den zwei Final-Teilnahmen 2015 und 2016 auch ganz gut etabliert.
SPOX: Sie haben sich bewusst ein sehr buntes Image aufgebaut. Welche Person steckt hinter diesem Image? Sind Sie im privaten Leben ebenfalls eine ähnlich schillernde Persönlichkeit wie auf der Bühne?
Wright: Nein, überhaupt nicht. Abseits des Darts-Sports bin ich eine sehr schüchterne und ruhige Person. Aber wenn ich die Haare färbe, werde ich ein anderer Mensch und bewege mich voll im Darts-Modus.
SPOX: Auf der Bühne interagieren Sie viel mit den Fans, Ihr Walk on beispielsweise ist legendär. Brauchen Sie das, um Ihr Top-Level zu erreichen?
Wright: Ja, absolut! Das alles ist Teil von mir als Snakebite. Die Fans zahlen Geld für die Tickets und viele von ihnen wollen einfach die Hände der Spieler berühren oder beim Walk on "Hallo" zu dir sagen. Es ist super, so viele Fans zu haben und ich will da hoch gehen und die Fans entertainen.
SPOX: Bei den Fans kommt das natürlich überragend an. Auf der anderen Seite gibt es Kritiker, denen es ein Dorn im Auge ist, wenn Sie beispielsweise vor dem letzten Wurf die Stimmung anheizen. Wie reagieren Sie darauf?
Wright: Naja, das kommt einfach hin und wieder vor. Manchmal hält man den Darts falsch in der Hand und anstatt ihn zu werfen, geht man einen Schritt zurück. Das gibt mir die Chance, mit dem Publikum zu spielen. Diese Interaktion ist nie vorher geplant, aber manchmal mögen es die Fans ja auch. Ich sollte das vielleicht bei einem Neun-Darter bei der Weltmeisterschaft machen, vorher weiß man das nie.