"19 Monate stand ich nicht mehr im Ring. Mein Team und ich haben heute großartige Arbeit geleistet", freute sich Andre Ward, der bei seinem Einmarsch von NBA-Champion Stephen Curry begleitet wurde, nach seinem 28. Sieg im 28. Kampf: "Am Anfang hat es einen Moment gedauert, ehe ich den Ringrost komplett abgeschüttelt hatte. Eigentlich wollte ich in der ersten Runde die Sache bereits beenden, allerdings sagte mir mein Trainer Virgil Hunter, dass ich mehr Geduld haben solle. Das hat sich am Ende ausgezahlt."
Nachdem Smith im Vorfeld des Kampfes, der bei einem Catchweight von 172 Pfund stattfand, für Aufsehen gesorgte hatte, indem er das vereinbarte Gewicht mit 176,4 Pfund deutlich verpasste, übernahm im Ring Ward direkt das Kommando. Mit präzisen Schlägen setzte der 31-Jährige seinen britischen Kontrahenten von Beginn an unter Druck. Vor allem der Jab avancierte für Smith zum unlösbaren Problem. Immer wieder musste dieser in der Folge klare Treffer einstecken und wirkte mit zunehmender Dauer schlichtweg ratlos.
Brite hat Probleme mit dem Tempo
Nach 1:46 Minuten in Runde neun hatte die Ecke des Briten, der vor allem in puncto Geschwindigkeit deutliche Probleme hatte und gegen Defensivspezialist Ward nur 47 seiner 266 Schlagversuche ins Ziel bringen konnte, genug gesehen und warf das Handtuch. Ward hingegen zeigte bei seinem Debüt unter der Flagge von Roc Nation Sports, der Promotionsfirma von Jay-Z, mit 586 Schlägen und 231 Treffern eine erwartet starke Vorstellung. Eine Entscheidung bezüglich seiner Zukunft steht allerdings weiterhin aus.
Andre Wards Rückkehr: Wiederauferstehung des Thronfolgers
"Ich kann wieder auf 168 Pfund herunter gehen. Ein Kampf gegen Carl Froch oder einen anderen Supermittelgewichtler wäre eine Option", so Ward, der noch immer den Super-Supermittelgewichtstitel der WBA hält, nach seinem Erfolg: "Allerdings kann ich auch eine Klasse höher gehen und damit gegen Sergey Kovalev boxen. Auch Adonis Stevenson wäre sicherlich ein Thema. Ich werde mich mit meinem Coach besprechen und dann eine Entscheidung treffen."
Porter stoppt Broner
Während Ward in Oakland ein gelungenes Comeback feiern konnte, kassierte Adrien Broner (30-2-0) in Las Vegas gegen Shawn Porter (26-1-1) eine weitere Niederlage. Der einst als Nachfolger von Floyd Mayweather jr. gehandelte US-Amerikaner sah gegen seinen Landsmann dabei kaum Land. Selbst ein Niederschlag in Runde zwölf konnte Broner nicht vor einer klaren Niederlage auf den Punktzetteln bewahren.
"Das ist die Art und Weise einen intelligenten Boxer zu besiegen", stellte der siegreiche Porter anschließend fest: "Wir haben in der Vorbereitung alles richtig gemacht und ich war perfekt eingestellt. Es sollte am heutigen Abend klar sein, wer der bessere Boxer im Ring war."
Trotz seiner zweiten Karriere-Niederlage zeigte sich allerdings auch sein Kontrahent aus Cincinnati zuversichtlich: "Ich werde trotzdem gegen jeden in den Ring steigen. Es ist mir egal was heute passiert ist, ich bin ein Tier und bin hungrig", so der 33-Jährige: "Heute fiel die Entscheidung gegen mich aus. Am Ende des Tages ist es jedoch egal. Jeder will mein Autogramm oder ein Bild mit mir."