Zum Auftakt gastieren die Bayern beim spanischen Meister FC Barcelona (21.30 Uhr), Wildcard-Inhaber Alba empfängt den russischen Champion ZSKA Moskau (20.00 Uhr). Für die Bayern ist der Auftakt eine Reise ins Ungewisse. Nach einer Grippewelle ist das Team "nicht in der besten physischen Verfassung, aber daraus müssen wir unsere Motivation ziehen", sagte Trainer Svetislav Pesic, der 2003 als Barca-Coach die Euroleague gewinnen konnte: "Die Spieler sind zumindest bis in die Haarspitzen motiviert."
Für die Münchner ist die Königsklasse - anders als bei den Vereinskollegen aus der Fußballsparte - noch ein relativ neues Terrain. In der vergangenen Spielzeit hatte man dank einer Wildcard debütiert und es direkt in die Zwischenrunde (Top 16) geschafft. Ein Sieg dort gegen den späteren Finalisten Real Madrid und zwei knappe Niederlagen gegen den späteren Titelträger Maccabi Tel Aviv ließen aufhorchen. Nun soll es wieder über die erste Gruppenphase hinaus gehen.
Bayern-Kader kräftig umgebaut
Damit das gelingt, haben Pesic und sein Sohn, Geschäftsführer Marko, kräftig am Kader gebastelt. Die US-Amerikaner Malcolm Delaney (MVP der abgelaufenen Saison), Deon Thompson und Chevon Troutman verdienen ihr Geld mittlerweile andernorts. Dafür heuerten Anton Gavel (Bamberg), Nationalspieler Jan Jagla (Berlin) sowie die Serben Vasilije Micic, Dusko Savanovic und Vladimir Stimac in München an.
Und ein breiter Kader wird auch nötig sein, denn in der Gruppe C warten ausschließlich Landesmeister. Neben Barcelona um Nationalspieler Tibor Pleiß bekommen es die Münchner mit Panathinaikos Athen, Fenerbahce Istanbul, Armani Mailand und Turow Zgorzelec (Polen) zu tun. "So etwas nennt man wohl eine Todesgruppe", sagte Svetislav Pesic.
In der Hauptstadt herrscht derweil Euphorie. Die Stimmung ist dank des makellosen Bundesligastarts inklusive der Tabellenführung und dem Sensationssieg im Test gegen NBA-Champion San Antonio Spurs (94:93) bestens. Trotz erneut drastischer Kaderveränderungen im Sommer sind die Albatrosse auf Betriebstemperatur.
Obradovic: "Haben eine Chance"
"Wir sind aktuell gut drauf, und wenn wir unser Spiel so spielen, wie wir das in den letzten Spielen getan haben, dann haben wir vielleicht sogar eine Chance", sagte Alba-Coach Sasa Obradovic.
Der Korac-Cup-Sieger von 1995 (unter Pesic) hat seinen Kader für den wichtigsten europäischen Klubwettbewerb verstärkt. Der zweimalige US-College-Champion und Nationalspieler Niels Giffey ist zurück in seiner Heimatstadt, Jamel McLean kam aus Bonn und der Belgier Jonathan Tabu aus Saragossa. Dazu konnten die US-Guards Clifford Hammonds und Reggie Redding gehalten werden.
In der Gruppe B warten neben Moskau und Titelverteidiger Maccabi Tel Aviv auch Limoges CSP (Frankreich), Unicaja Malaga und Cedevita Zagreb. "Wir werden alles daran setzen, mit Leidenschaft und Teamgeist mindestens zwei Teams hinter uns zu lassen", sagte Alba-Geschäftsführer Marco Baldi. Die jeweils besten Vier der Sechsergruppen qualifizieren sich für die nächste Runde.