Bamberg begann mit einer Starting Five aus Tyrese Rice, Nikos Zisis, Patrick Heckmann, Louis Olinde sowie Cliff Alexander, verteidigte zunächst gut und erzwang eine Shotclock-Violation. Alexander brachte dann die Fans erstmal aus den Sitzen, als er einen Alley Oop brachial durch die Reuse stopfte. Die Italiener erwischten dank BCL-Topscorer Kevin Punter aber den besseren Start und führten nach einem Putback von Dejan Kravic mit 7 Punkten (18:11), was Coach Federico Perego zur ersten Auszeit zwang.
Auch in der Folge hatten die Oberfranken mit der Länge des serbischen Center große Probleme, nach einem Viertel lagen die Bamberger mit 11:22 hinten. Über die Defense fanden die Deutschen aber langsam wieder ins Spiel, auch wenn offensiv nur wenig zusammenlaufen konnte. Es brauchte Rice, der gleich zwei Dreier in Folge netzte, doch auch Punter hatte aus der Mitteldistanz ein weiches Händchen. Es lief einfach für den Guard, auch ein Stepback-Dreier mit der Sirene fiel. So ging es mit 28:42 aus Bamberger Sicht in die Kabinen, Rice alleine hatte 13 Zähler.
Auch nach dem Wechsel trat keine Besserung ein, die Deutschen blieben über drei Minuten ohne Punkte, während Bologna zwei Dreier traf. Es half also nicht, das Perego seinen kompletten Frontcourt ausgetauscht hatte. Nur die Defense war nun besser, es brauchte für Bologna einen Zirkuswurf von Mario Chalmers, um nach vier Minuten mal wieder zu scoren. Bamberg verwandelte aber erst 7:30 Minuten im Viertel überhaupt einen Wurf und lag so zwischenzeitlich mit 20 Punkten hinten. Am Ende des dritten Viertels stand es 53:39 für die Italiener.
Brose Bamberg: Spiel um Platz 3 gegen Gastgeber Antwerpen
Der kleine Bamberger Run war aber nur ein kleines Strohfeuer, da Punter wieder übernahm und erst einen Dreier sowie ein And-1 nachlegte (63:39). Die Bamberger versuchten zwar weiter viel, doch die Zone war komplettes Sperrgebiet. Ein spätes Comeback blieb somit aus.
Bologna konnte sich letztlich immer wieder auf Punter verlassen, der 21 Punkte erzielte. Ansonsten punkteten alle eingesetzten Spieler bei der Djordjevic-Truppe. Bei Bamberg erzielte außer Rice (21) und Elias Harris (9) niemand mehr als 5 Zähler. Bamberg muss nun am Sonntag bereits um 15 Uhr wieder ran, wenn das Spiel um Platz drei ansteht.
Dort geht es dann gegen die Telenet Giants Antwerpen, die nach guter erster Halbzeit deutlich gegen Teneriffa mit 54:70 unterlagen. Für die Kanaren überzeugte dabei vor allem Ex-Mavs-Spieler Nicolas Brussino mit 17 Punkten, während Lucca Staiger sich in knapp elf Minuten Spielzeit nicht auszeichnen konnte.
Die Stimmen zum Spiel
Federico Perego (Head Coach Bamberg): "Wir haben zu selten wie ein Team gespielt. Wir haben nur 17 Würfe getroffen, so kann man ein Spiel nicht gewinnen."
Sasa Djordjevic (Head Coach Bologna): "Eine starke Verteidigung bringt dir Titel und Defense ist eine unserer Stärken. Das haben wir heute gezeigt."
Die wichtigsten Statistiken
Virtus Bologna vs. Brose Bamberg 67:50 (BOXSCORE)
- Das hatten sich die Bamberger im ersten Viertel ganz anders vorgestellt. Bolognas Defense stand wie eine Wand, vor allem in den Minuten mit Kravic. Die Oberfranken erzielten in den ersten zehn Minuten gerade einmal 4 Punkte in der Zone - und das mit satten zehn Versuchen. Bologna marschierte dagegen gleich neunmal an die Freiwurflinie und erzielte obendrauf noch 10 Punkte in der Zone.
- Mit 28 Punkten in der ersten Halbzeit stellten die Bamberger einen neuen Negativ-Rekord im Final Four auf. Noch nie hatte ein Team in den ersten 20 Minuten so wenige Punkte gescort. Diesen hielt zuvor Banvit mit 31 Zählern im Finale 2017 gegen Teneriffa.
- Das dritte Viertel war dann ähnlich zäh. Bamberg blieb fast acht Minuten ohne Field Goal, zum Ende waren es 2 von 14 aus dem Feld. Da half es auch nicht, dass Bambergs Defense besser wurde und Bologna bei 4/14 hielt.
- Die Bank war noch so ein Problem. Während Kravic in seinen Minuten dominierte, kam von Bambergs Reservisten nichts. 0 Punkte verbuchte die Bamberger Bank im ersten Viertel, später wurde es etwas besser, auch weil Coach Perego drei Fünftel seiner Starter zur Pause austauschte.
Der Star des Spiels
Kevin Punter. Der Topscorer der BCL stellte seine Qualitäten in zweiten Final Four erneut unter Beweis. Brauchten die Italiener Punkte, war der US-Amerikaner meist zur Stelle. Ob aus der Mitteldistanz, beim Dreier oder beim Zug zum Korb, Punter scorte beständig. Ebenfalls stark: Backup-Center Kravic.
Der Flop des Spiels
Ricky Hickman. Zugegeben, an dieser Stelle hätten einige Bamberger stehen können, doch der 35-Jährige fiel noch einmal ab. Aus der Distanz wollte nichts fallen, dazu ließ er auch leichte Leger liegen. Defensiv war er zumeist auch gegen die flinken Guards der Italiener überfordert. 4 Punkte (2/10 FG) waren schon sehr wenig.