Selbst Dennis Schröder weiß vor dem Kracher gegen Slowenien noch nicht so recht, was die deutschen Basketballer leisten können, wenn es hart auf hart kommt. "Wir wollen sehen, wo wir jetzt gerade stehen", sagte der Kapitän mit Blick auf die EM-Generalprobe in München, es kommt kein Geringerer als der Europameister mit NBA-Star Luka Doncic - es gibt den ultimativen Härtetest.
Nach dem glanzlosen Sieg am Donnerstagabend im WM-Qualifikationsspiel in Schweden (67:50), wo Schröder nach Knöchelproblemen aufs Parkett zurückkehrte, geht es am Sonntag (15.00 Uhr/MagentaSport) gegen ein ganz anders Kaliber. Doch das Duell mit den Slowenen, bei der Heim-EM (1. bis 18. September) Gruppengegner, ist genau das, was die Mannschaft braucht.
"Gegen so ein Team zu spielen, ist natürlich sehr interessant für uns", erklärte Schröder, der Spielmacher will sich "mit den Besten messen". Slowenien sei "ein sehr, sehr gutes Team. Die werden auf jeden Fall bei der EuroBasket oben mitspielen, das muss man respektieren". Für Guard Maodo Lo ist die Partie "wichtig, um sich an das Niveau der Europameisterschaft heranzutasten".
Der Titelverteidiger wird im Audi Dome nur vier Tage vor dem EM-Auftaktspiel gegen mindestens ähnlich starke Franzosen alle möglichen Schwächen offenlegen, davon ist fest auszugehen. Doncic, Starspieler der Dallas Mavericks, schrammte am Donnerstag gegen Estland (104:83) mit 25 Punkten, elf Rebounds und acht Assists gerade erst wieder knapp an einem Triple-Double vorbei.
EuroBasket: Dem deutschen Team fehlt die letzte Explosivität
Und die deutsche Mannschaft? Gibt noch Rätsel auf. Schröder lief rund, nachdem er beim Supercup in Hamburg umgeknickt war. Doch die letzte Explosivität fehlte dem Schlüsselspieler, es ging aber auch darum, in den Fuß hineinzuhören und nichts zu riskieren.
Das ändert nichts daran, dass die Mannschaft von Bundestrainer Gordon Herbert in Stockholm nach starkem Start in der zweiten Halbzeit auf ganzer Linie enttäuschte. Hätten die schwachen Schweden, die ganze zwei von 22 (!) Dreierwürfen trafen, sich etwas stärker präsentiert, wäre es mächtig eng geworden.
Konstanz über 40 Minuten, das ist der Auswahl des Deutschen Basketball Bundes (DBB) in der Vorbereitung bisher kaum gelungen. Doch das braucht es unbedingt, wenn es beim Heimturnier mit der erträumten Medaille klappen soll.
Für Schröder geht es gegen die Slowenen, die neben Doncic in Goran Dragic einen weiteren NBA-Star aufbieten, nicht nur darum, sich gut zu verkaufen. "Wir wollen competitive sein und einen Sieg einfahren", sagte der Regisseur, das Spiel gehört zur WM-Qualifikation.
Lo von Meister Alba Berlin hat viel Respekt. Das "individuelle Talent" der Slowenen sei "top", es gehe dazu gegen ein "gut eingespieltes Team", Doncic und Co. seien "extrem gefährlich". Sonntagnachmittag wird ein wenig klarer sein, was bei der EuroBasket von der deutschen Mannschaft zu erwarten sein wird. Bislang gab es viel Luft nach oben.