Schlimmer hätte die erste Partie für die beste Mannschaft der Hauptrunde also nicht laufen können. Das Team von Andrea Trincheri steht jetzt vor der zweiten Partie am Mittwoch (ab 20.00 Uhr im LIVE-TICKER) unter extremen Druck. Ein Sieg ist jetzt schon fast Pflicht.
Bei den Bayern überzeugten besonders Stimac (16 Punkte, 6 Rebounds), Savanovic (14) und Bryant (12 Punkte, 6 Rebounds) Auch Bryce Taylor (14 Punkte, 7 Rebounds) und Heiko Schaffartzik (10) scorten zweistellig. Top-Scorer der Bamberger wurde zwar Wanamaker (15), sein Spiel war von einer guten Leistung aber trotzdem weit entfernt.
Die Reaktionen
Heiko Schaffartzik (FC Bayern): "Wir haben immer ruhig weitergespielt. Bamberg war im ersten Viertel unglaublich, aber danach haben wir es sehr gut hingekriegt. Ich habe ein klares Ziel vor Augen und möchte mit dieser Mannschaft zum zweiten Mal in Folge Meister werden."
Daniel Theis (Bamberg): "Wir wollten schnell spielen und haben einfach zu viele Offensivrebounds zugelassen. Und dann haben wir teilweise keinen guten Team-Basketball mehr gespielt. Das gilt es jetzt in München zu kontrollieren."
Der SPOX-Spielfilm
Vor dem Tip-Off: Und los geht's im ersten Spiel der zwei besten Mannschaften Deutschlands. So gehen die Bamberger ins Spiel: Brad Wanamaker, Karsten Tadda, Ryan Thompson, Elias Harris und Trevor Mbakwe. Svetislav Pesic schickt mit Anton Gavel, Bryce Taylor, Nihad Djedovic, Dusko Savanovic und John Bryant seine besten Fünf aufs Parkett.
3.: Bei Wanamaker und Thompson ist nichts von Rost oder ähnlichem zu merken. Der Point Guard zwirbelt den Dreier rein, Thompson den Layup. Taylor trifft für den FCB zwei Freiwürfe, ehe Harris per Jumper die frühe 7:2-Führung herstellt.
8.: Janis Strelnieks sieht sich einer Zonen-Verteidigung gegenüber und bestraft diese prompt mit einem Dreier. Stimac verwirft mal eben drei Freebies in Folge. Robin Benzing trifft dann den Fadeaway-Dreier und es steht 22:24 aus der Sicht des FCB.
12.: Das zweite Viertel beginnt mit einem unnötigen Schrittfehler von Savanovic und einem Block von Djedovic, der aber als Foul gepfiffen wird. Strelnieks ist sicher von der Linie. Big John produziert noch einen Airball und es steht 30:29, pro Bamberg.
15.: Jetzt legen die Bayern los. Savanovic räumt Wanamaker auf der einen Seite ab und zockt auf der anderen den Triple rein. Danach setzt Bryant gut am offensiven Brett nach. Theis verkürzt dann per Jumper auf 32:36.
20.: Die Baskets treffen nicht mehr gut. Wanamaker verlegt den nächsten Dreier. Und dann kassieren sie auch noch den Wühl-Move von Stimac, der für Zwei einlegt. Nach einem Turnover der Bamberger verwirft Schaffartzik mit der Sirene. Es steht 44:38 für den FCB.
22.: Bryant macht mit Mbakwe, was er will und versenkt den Turnaround-Jumper. Darius Miller zeigt sich im Gegenzug erfolgreich von der Dreierlinie. Dann überpowert Bryant seinen Gegner wieder am offensiven Brett für die 48:43-Führung.
27.: Wow, Robinson ist im Fastbreak auch nicht von Gavel zu stoppen. Sichere zwei Punkte. Danach hagelt es aber wieder Fehlwürfe: Dusko verwirft den Dreier, Wanamaker den langen Jumper und Schaffartzik den nächsten Wurf von Downtown. Trotzdem Vorteil Bayern: 54:50.
31.: Stimac bekommt den nächsten relativ freien Layup und lässt sich natürlich nicht lange bitten. Thompson versemmelt den x-ten Bamberger Dreier. Aber auch Savanovic verfehlt den Korb. Die Bayern führen mit neun (63:54).
35.: Die Big Men der Bayern sind so stark. Savanovic bedient Bryant mustergültig. Wanamaker kann zwar kontern, doch Dusko knallt dann den nächsten Dreier durch die Reuse. Wo bleibt die Aggressivität der Hausherren? 73:64 FCB.
40.: Der Dreier von Taylor mit Brett bei ablaufender Shot Clock fühlt sich doch sehr nach Entscheidung an. Wanamaker bessert zwar noch seine Statistiken auf, aber Heiko besorgt seinem Team den nächsten Dreier. Der Rest ist nur noch Zeit-von-der-Uhr-nehmen. Endstand: 84:73.
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Der Star des Spiels: Die Bayern-Big Men. Es ist schwer nur einen der drei Hünen aus dem Kader des FCB herauszuheben. Sie alle machten unter dem Bamberger-Korb, was sie wollten. Vladimir Stimac überzeugte einmal mehr als Wühler, John Bryant nutzte seine Masse sehr gut aus und Dusko Savanovic deutete in einigen Phasen seine unfassbare Erfahrung an. Um in der Serie eine Chance zu haben, muss sich Trinchieri ein besseres Defense-System gegen die Großen einfallen lassen.
Der Flop des Spiels: Brad Wanamaker. Der Star-Point Guard kam eigentlich gut ins Spiel und versenkte direkt seinen ersten Dreier. Danach passte im Spiel des 25-Jährigen aber rein gar nichts mehr. Teilweise versuchte er es dann auch mit der Brechstange. Erst am Ende konnte er seinen Statistiken ein bisschen aufpolieren. So erzielte er immerhin 15 Punkte (5/14 FG). Seine 7 rebounds und 5 Assists wollen wir natürlich nicht unter den Tisch fallen lassen.
Das fiel auf:
- Wer dachte, dass die Bamberger aufgrund des fehlenden Spielrhythmus nervös in die Partie starten oder die Bayern ausgelaugt aus der Serie mit Berlin kommen würden, sah sich im ersten Viertel aber sowas von getäuscht. Beide Mannschaften zelebrierten Offense vom Allerfeinsten. Klar, die defensiven Leistungen waren gelinde gesagt kaum vorhanden, wodurch es den einen oder anderen offenen Wurf oder lockeren Drive gab. Das Resultat waren Quoten aus dem Zweierbereich, die die 70 Prozent-Marke überschritten. Bei Bamberg saßen auch die Dreier (4/6). Es ging dementsprechend mit 28:27 für die Hausherren in die erste Viertelpause.
- Obwohl die Bamberger die deutlich athletischeren Spieler in ihrem Kader haben, schafften sie es in der ersten Halbzeit nicht Bryant, Stimac und Co. effektiv vom offensiven Brett fernzuhalten. Durch die insgesamt 9 Offensivrebounds bekam der amtierende Champion weitere Chancen, die sie natürlich zu nutzen wussten.
- Zu beginn der zweiten Hälfte überraschte Andrea Trinchieri damit, dass er seine kleine Roattion aufs Feld schickte. Die drei Guards (Wanamaker, Strelnieks, Robinson) plus Miller und Mbakwe waren aber besonders am Brett weiterhin völlig unterlegen. Nach vier Minuten hatte der Italiener ein Einsehen und brachte Theis zurück auf die Platte.
- Die Bamberger konnten in der zweiten Hälfte nie wieder an die Glanzleistung des ersten Viertels anknüpfen. Es gab eine Menge Stand-Basketball und kaum mehr aggressive Cuts und Drives. Sowieso fehlte den Bambergern sichtlich der Biss. Es wirkte fast so, als wäre Trinchieri der Einzige, der wirklich an einen Sieg glaubte.
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