Die EM-Hoffnungen der deutschen Basketballer haben gleich zum Auftakt der Qualifikation einen herben Dämpfer erlitten. Das Team von Bundestrainer Emir Mutapcic verlor in Torun gegen Gastgeber Polen knapp 67:68 (30:31) und ist nun bereits in den kommenden Spielen gegen Österreich und Luxemburg unter Druck. NBA-Profi Dennis Schröder vergab den Sieg in der Schlusssekunde, der Guard war zusammen mit Kapitän Heiko Schaffartzik bester deutscher Schütze (16 Punkte).
"Heute war die Offense unser großes Problem. Wir haben die gesamten 40 Minuten keinen Rhythmus gefunden. Positiv ist, dass wir bis zum Schluss gekämpft haben und uns noch eine Siegchance erarbeitet haben", sagte Mutapcic.
Waczynski zu stark
In einer über die komplette Spielzeit engen Partie fand die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes (DBB) eine Woche nach dem Gewinn des Supercups in Bamberg zu keinem Zeitpunkt wirklich ins Spiel und verpasste im 33. Vergleich der beiden Nachbarn den 20. Sieg. Auf dem Weg zur Endrunde im kommenden Jahr, deren Gastgeber noch nicht feststeht, wartet noch viel Arbeit auf Mutapcic. Der DBB hat sich mit Berlin um die Ausrichtung einer Vorrunde beworben.
Zumindest in den ersten beiden Vierteln wurde sichtbar, welchen Wert Schröder für die Mannschaft hat. Der 20-Jährige stellte die Polen, die vom ehemaligen Ulmer Coach Mike Taylor betreut werden, immer wieder vor Probleme. Doch viele hektische Momente im Spiel des Ex-Braunschweigers führten zu Ballverlusten und offenbarten Schröders Unerfahrenheit auf internationalem Parkett.
Besonders mit Adam Waczynski hatte Schröder und die aufgebotene Startformation mit Karsten Tadda, Elias Harris (beide Brose Baskets Bamberg), Robin Benzing (Bayern München) und Maik Zirbes (Roter Stern Belgrad) enorme Probleme - der Pole erzielte im ersten Viertel allein 14 Punkte und wurde am Ende Topscorer (19).
Zu viele Ballverluste
Die DBB-Auswahl lief bis tief ins zweite Viertel einem kleinen Rückstand hinterher, ließ sich davon aber nicht aus der Ruhe bringen und übernahm kurz vor der Halbzeit erstmals die Führung (31:30). Die Polen kamen aber noch einmal zurück und gingen mit fünf Zählern Vorsprung in die Halbzeit.
Nach der Pause fand das DBB-Team erneut schwer ins Spiel und beging zudem die selben Schnitzer wie zu Beginn: Fehlende Cleverness und Unkonzentriertheiten führten zu Ballverlusten, die Polen wiederum in Punkte ummünzte und das DBB-Team konstant auf Distanz hielt.
Im Schlussabschnitt wurden die mittlerweile ebenfalls entnervten Polen immer wieder vom Publikum angefeuert, die DBB-Auswahl konnte die zahlreichen Fehler der Gastgeber aber nicht ausnutzen, die unglücklich agierenden Schiedsrichter bevorteilten in dieser Phase keine der beiden Mannschaften. Am kommenden Mittwoch trifft Deutschland in Schwechat bei Wien auf Österreich, Polen spielt gegen Luxemburg.
BOXSCORE: Polen - Deutschland