"Mein Traum ist immer noch, dass wir auf dem Marienplatz mit zwei Mannschaften stehen: mit den Fußballern und den Basketballern. Und ich hoffe, dass das sehr bald der Fall ist", sagte der Präsident von Bayern München am Dienstag bei der Vorstellung der Saisonziele der Korbjäger des Fußball-Rekordmeisters in München.
In der vergangenen Saison sind die Bayern im Play-off-Halbfinale an Serien-Meister Brose Baskets Bamberg gescheitert (2:3). Diesmal soll der dritte Meistertitel nach 1954 und 1955 her. Dafür hat der Klub das Team bei zehn Abgängen mit acht Neuen komplett umgebaut. "Wir brauchten frisches Blut", sagte Coach Svetislav Pesic, seine Mannschaft sei im Vorjahr an ihre Grenzen gestoßen. Sein Gefühl sei "okay, aber wir werden einige Zeit brauchen, um ein Team zu werden", meinte Pesic. Die Meisterschaft sei deshalb nicht Pflicht, "aber sie ist unser Ziel. Pflicht ist, dass jeder immer sein Maximum gibt".
Für Hoeneß steht bei allem Streben nach sportlichem Erfolg die wirtschaftliche Vernunft im Vordergrund. Anders als bei Real Madrid oder dem FC Barcelona würden seine Basketballer "mit keinem Cent von den Fußballern subventioniert". Um die geforderte "schwarze Null" zu schreiben, müssen die Basketballer auch in der dritten Bundesliga-Saison ins Play-off-Halbfinale kommen. Hoeneß sieht "im Sponsoring-Bereich noch eine Menge" Möglichkeiten zu Zusatzeinnahmen. Zudem "müssen wir das Fernsehen ganz anders einbinden". Ziel sei mehr Präsenz im öffentlich-rechtlichen Fernsehen sowie "ein Platz im Pay-TV".
Budget "ein bisschen geringer"
Die Bayern betonten entgegen anderslautender Berichte, dass ihr Budget im Vergleich zum Vorjahr nicht gewachsen, sondern "eher ein bisschen geringer" geworden sei. Dennoch sind die Münchner einer der heißesten Titel-Anwärter.
Das Unternehmen Meisterschaft beginnt am 3. Oktober mit der Begegnung bei den Telekom Baskets Bonn, am 6. Oktober ist Bamberg erster Heimgegner. Schon am Donnerstag empfangen die Münchner zur offiziellen Saisoneröffnung den spanischen Spitzenklub FC Barcelona (20 Uhr). Fußball-Trainer Pep Guardiola hat sich für den Audi Dome angekündigt.
Barca war zuletzt Dauer-Gast im Final Four der Euroleague, die Bayern starten dort mit einer Wildcard erstmals. "Wir wollen dem europäischen Basketball die Message geben, dass wir existieren und unsere Marke FC Bayern gut verkaufen", sagte Pesic. Die Mannschaft brauche angesichts der großen Herausforderungen aber "Intelligenz. Durch die Wand kann man nicht gehen."