Die WADA hatte die RUSADA im November 2015 für nicht regelkonform ("non-complaint") erklärt und suspendiert. Die Entscheidung basierte auf einem unabhängigen Bericht über staatlich gestützte Dopingpraktiken in der russischen Leichtathletik. Russlands Leichtathleten wurden gesperrt und durften nicht an den Olympischen Spielen in Rio teilnehmen. Auch den russischen Behindertensportlern wurde die Teilnahme an den Paralympics verwehrt.
Die Teilzulassung der RUSADA basiert auf einer Empfehlung des unabhängigen Untersuchungs-Komitees CRC (Compliance Review Comittee). Danach hätte Russland festgelegte Anforderungen erfüllt und sei damit auf seinem Reformweg weitergekommen. Der WADA-Stiftungsrat nahm diese Empfehlung des CRC am 18. Mai an.
Zu den Forderungen der WADA gehörte auch die Ablösung der zweimaligen Stabhochsprung-Olympiasiegerin Jelena Issinbajewa als Vorsitzende des RUSADA-Aufsichtsrates. Die WADA hatte eine politisch neutrale Person für den Vorsitz und den Vizeposten vorgesehen. Dem entsprach die RUSADA.
Russland spekulierte bereits auf Teilzulassung
Der neue russische Sportminister Pawel Kolobkow hatte im März auf die nun erfolgte Teilakkreditierung spekuliert. "Im November soll die RUSADA dann ihre Zulassung erhalten", hatte der Nachfolger von Witali Mutku, der in der Krise zum russischen Vize-Premierminister aufgestiegen ist, auf dem WADA-Symposium in Lausanne voller Selbstvertrauen erklärt.
Die WADA sieht Russland derzeit tatsächlich im Plan. "Auch wenn noch mehr Dinge getan werden müssen, erkennt die WADA diesen Meilenstein als Schlüsselkomponente auf dem Weg zur Zulassung an", sagte WADA-Chef Sir Craig Reedie. Die Wiederaufnahme der Tests stelle "einen wichtigen Schritt beim Wiederaufbau des Anti-Doping-Kampfes in Russland dar", so Reedie, "wir ermutigen Russland in aller Form, seine Bemühungen im Interesse der sauberen Athleten weltweit fortzusetzen."
WADA-Generaldirektor Olivier Niggli stellte die Bemühungen Russland heraus. "An dieser Stelle erkennt die WADA die Bemühungen aller Beteiligten an, die Glaubwürdigkeit des russischen Anti-Doping-Systems wiederherzustellen", sagte Niggli. Auch habe die UKAD in Russland "exzellente Arbeit" geleistet.