"Es gibt heute schon Stadien und Hallen von Köln, Düsseldorf, Essen über Dortmund, ein Reitsportstadion in Aachen, ein Hockeystadion in Mönchengladbach, einen Basketballdome in Bonn, eine Ruderstrecke in Duisburg", sagte der 49-Jährige: "Die Region Rhein-Ruhr verfügt über 700.000 Quadratmeter Messeflächen, wo einige Indoor-Sportarten stattfinden könnten. Auch Hotelbetten sind, mehr als vom IOC angefordert, bereits heute vorhanden."
Von einer möglichen Olympia-Verdrossenheit in der Bevölkerung will sich Mronz nicht verunsichern lassen. "Die Situation im Rhein-Ruhr-Gebiet ist eine andere, es gibt eine Vielzahl an Sportstätten, und die Menschen haben seit jeher eine emotionale Verbindung zu ihnen. Wenn Sie in Mönchengladbach fragen würden, ob dort das olympische Hockeyturnier stattfinden soll, oder in Duisburg die Ruderwettbewerbe, dann sagen 80 Prozent der Menschen ja", sagte Mronz.
Allein seit 2013 sind fünf Olympia-Kampagnen an Bürgerbefragungen gescheitert. Neben den deutschen Bewerbungen von München und Hamburg verweigerten die Bewohner auch zweimal in Graubünden sowie in Krakau die Gefolgschaft. Auch Oslo und Boston gaben unter dem Druck der Öffentlichkeit auf.
"Wir müssen eine sachliche und keine emotionale Diskussion führen. Daher erarbeiten wir das Grundlagenpapier", sagte Mronz: "Wenn dieses vorliegt, setzen wir uns mit den Kommunen auseinander, mit der Landesregierung. Und wenn wir uns dann bewerben sollten, werden wir uns auch selbstverständlich mit den Kritikern austauschen." Aber es werde "nie eine hundertprozentige Zustimmung" geben.
Der DOSB hatte zuletzt noch zurückhaltend auf die Ideen reagiert. Man wolle zunächst die Vergabe der Spiele 2024 im September im Lima abwarten.