Laut einem Bericht der Bild wird die NADA künftig kein Geld mehr von Adidas erhalten. NADA-Vorstand Lars Mortsiefer bedauert, "dass wir einen Partner der ersten Stunde aller Voraussicht nach verlieren werden." 300.000 Euro erhielt die Behörde jährlich für den Anti-Doping-Kampf, nun läuft der Vertrag zum Jahresende aus. Eine Begründung für die Beendigung der Zusammenarbeit gab es offenbar nicht.
Bei Adidas wollte man auf Nachfrage der Zeitung nicht auf Vertragsdetails regieren. Ein Sprecher sagte jedoch, dass man sich auf weiter im Anti-Doping-Kampf engagieren möchte: "Wir vertreten aber eine klare Haltung in Sachen Doping und haben eine Kündigungs-Klausel in den Sportlerverträgen, die wir zum Beispiel bei Jan Ullrich, Martina Hingis und Tyson Gay angewandt haben."
Für Dagmar Freitag, Vorsitzende des Sport-Ausschusses im Deutschen Bundestag, zeigte sich über die Entwicklung bestürzt: "Offensichtlich ist man in Sport und Wirtschaft der Meinung, die Finanzierung der Nada sei ganz überwiegend Sache des Staates. Dann stellt sich aber die Frage nach dem Nada-Stiftungsmodell, das man jetzt getrost als gescheitert bezeichnen darf."
Ex-Radsport-Präsidentin Syliva Schenk schlägt dagegen in eine andere Kerbe. Für sie hat der Rückzug Signalwirkung. "Offensichtlich ist die Wirtschaft nicht vom Konzept der Anti-Doping-Bekämpfung überzeugt. Spätestens der Sommer hat gezeigt, dass die Kontrollsysteme nicht greifen. Jetzt sind die Sportverbände selbst und die Politik gefragt."