Supermächte kämpfen um Final-Einzug

SID
Zum vierten Mal überhaupt stehen sich Neuseeland und Südafrika bei einer WM gegenüber
© getty

Nelson Mandela ließ es sich nicht nehmen, den goldenen Pokal persönlich zu übergeben. Im Trikot der Springboks gratulierte der mittlerweile verstorbene Träger des Friedensnobelpreises seinen Südafrikanern vor 20 Jahren zum WM-Sieg.

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In einem epischen Endspiel hatten sie Neuseeland in Johannesburg 15:12 bezwungen. Am Samstag (17 Uhr) kommt es im Rugby-Tempel von Twickenham in London im WM-Halbfinale zu einer Neuauflage im Duell der Supermächte.

"Die Springboks haben uns zwar die ganze Woche gelobt, aber in Wahrheit wissen wir, dass sie sich nur bereit machen, um uns die Köpfe abzureißen. Darauf müssen wir vorbereitet sein", sagte Neuseelands Trainer Steve Hansen.

Seine All Blacks gehen als Favorit in den mit Spannung erwarteten Klassiker, eine leichte Aufgabe erwartet den zweimaligen Weltmeister jedoch nicht.

"Nicht unser bestes Rugby"

Keine andere Mannschaft hat die mächtigen Neuseeländer in der Vergangenheit so oft bezwungen wie Südafrika. Da ist nicht nur die bittere WM-Finalniederlage 1995, insgesamt siegten die Springboks in 90 Vergleichen schon 35 Mal. "Wir haben bisher nicht immer unser bestes Rugby gespielt. Fakt ist aber, dass wir am Samstag noch nicht nach Hause fahren wollen", sagte Hansen.

Viel lieber würde der 56-Jährige wieder einen Kasten Bier kaufen. Aber nicht etwa für sich oder seine Mannschaft, sondern für den südafrikanischen Trainerkollegen Heyneke Meyer.

Beide haben es zu einer kleinen Tradition gemacht, dem Verlierer nach einem Sieg einen auszugeben. Quasi als kleines Trostpflaser. "Wir sind gute Freunde, aber wir wissen, um was es am Samstag geht", sagte Hansen: "Wir sind gewarnt, die Boks haben eine gute Form."

Halbfinal-Premiere

Während sich Neuseeland bei den Titelkämpfen in England und Wales dank eines furiosen 62:13 gegen Frankreich für die Vorschlussrunde qualifizierte, löste Südafrika das Ticket nach einem deutlich dramatischeren 23:19 gegen Wales. "Wir haben eine gigantische Aufgabe vor uns und wir werden auf dem Platz um unser Leben kämpfen", sagte der Südafrikaner Bismarck du Plessis.

Erst zum vierten Mal überhaupt stehen sich beide Nationen bei einer WM gegenüber (2:1 für Südafrika), im Halbfinale ist es gar eine Premiere. "Die Spiele gegen sie sind immer ganz besonders. Davon habe ich als Kind schon geträumt", sagte du Plessis, der auch im Vorjahr dabei war, als sein Team die beeindruckende neuseeländische Siegesserie beendete. Nach zuvor 22 Erfolgen mussten sich die All Blacks erstmals wieder geschlagen geben (25:27).

Sollte dem zweimaligen Champion Südafrika gegen den Titelverteidiger wieder so ein Coup gelingen, würde die Mannschaft am 31. Oktober in London um den Turniersieg spielen. In das zweite Halbfinale geht Australien am Sonntag (17.00 Uhr) als Favorit in das Duell mit den überraschend starken Pumas aus Argentinien.

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