Schöneborn holt zweimal Gold

SID
Lena Schöneborn gewinnt zweimal Gold bei der EM in Ungarn
© getty

Trotz einer "Katastrophe im Schwimmen" hat Miss Fünfkampf Lena Schöneborn auf ihrem Weg nach Rio zwei goldene Ausrufezeichen gesetzt. Die Peking-Olympiasiegerin feierte bei den Europameisterschaften im ungarischen Szekesfehervar einen doppelten Triumph in Einzel und Mannschaft und holte damit ihr EM-Gold Nummer drei und vier.

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Zur Belohnung gab es nach dem doppelten Coup auch ein Gläschen. "Wir haben schon angestoßen. Der Sieg bei der EM ist etwas Cooles und Besonderes", sagte Gold-Lena, die am Dienstag noch die Frauen-Staffel auf dem Programm hat.

Ihre Leistung bildete auch den Grundstein für den Team-Erfolg. Die 28-Jährige setzte sich bei ihrem zweiten Einzelsieg nach 2011 mit 1361 Punkten vor Ex-Weltmeisterin Wiktoria Tereschtschuk aus der Ukraine (1344) durch.

Und gemeinsam mit Annika Schleu (Berlin) und Janine Kohlmann (Potsdam) holte sie mit nur einem Punkt Vorsprung Gold vor der Ukraine. Bundestrainerin Kim Raisner war entsprechend begeistert. "Lena hat es sich am Ende richtig gegeben, jeder hat gekämpft bis zum Umfallen. Ich bin stolz auf sie."

Von Beginn an auf Medaillenkurs

Schöneborn hatte schnell Medaillenkurs eingeschlagen. Im Fechten war sie die beste aller 36 Athletinnen, im Schwimmen landete sie aber wie erwartet im Mittelfeld. Das "reduzierte Training" forderte seinen Tribut, ihren Fokus hatte sie zuletzt auf ihr Berufsleben gerichtet. Darunter litt die Ausdauerdisziplin merklich. Doch mit starken Ergebnisse auf dem Pferd (10.) und im Combined-Wettbewerb (2.) machte sie den Sieg perfekt.

In der Stunde des Triumphes schwenkten Schöneborns Gedanken aber auch schnell vor und zurück. "Ich bin gestern gefragt worden, ob der EM-Titel über die Enttäuschung von London hinweg hilft. Da habe ich mich nur gefragt, wenn ich jetzt zwei Jahre geschmollt hätte und nicht mehr zurecht gekommen wäre, würde ich mental einige Hilfe brauchen. Es ist abgeschlossen, ich habe daran nicht mehr zu knabbern", sagte Schöneborn, die sich vor zwei Jahren bei Olympia mit Platz 15 eine herbe Enttäuschung verkraften musste.

Olympia als nächstes Ziel

Diese Scharte will sie auswetzen, in zwei Jahren bei Olympia am Zuckerhut. Die Sommerspiele 2016 in Rio de Janeiro stehen dick unterstrichen in ihrem Kalender. "In Bezug auf Rio laufen die ersten langfristigen Planungen, nächstes Jahr beginnt die Qualifikation. Rio ist sicher präsent, es ist mein Ziel, da nochmal dabei zu sein. Darauf richte ich meinen Plan aus", sagte Schöneborn.

Einen ersten Eindruck von Rio hat sie in den letzten Wochen gewinnen können, als Fußball-Fan vor dem Fernseher. Und so war es natürlich auch ein Muss für Schöneborn, beim WM-Finale gegen Argentinien der deutschen Mannschaft die Daumen zu drücken. "Wir verfolgen das Spiel am TV. Das lassen wir uns nicht nehmen", sagte sie. Vielleicht schauen ihr ja auch die Kicker 2016 zu, wenn sie nach ihrem zweiten Olympia-Gold greift.