Nach zuvor acht starken Gefechten erwies sich der Franzose Jean-Michel Lucenay am Ende als eine Nummer zu groß für den 36 Jahre alten Routinier des Deutschen Fechter-Bundes (DFB), der am Ende Neunter wurde.
"Er ist niedergeschlagen, klar. Das Gefecht hat er zu Beginn gut geführt, am Ende ist er durch einige unglückliche Aktionen in Rückstand geraten", sagte Sportdirektor Sven Ressel dem "SID": "Er weiß, dass da noch Reserven sind, er ist noch nicht auf dem Höhepunkt." Am Mittwoch tritt der Leipziger mit der Mannschaft erneut an.
Dabei war Fiedler von Beginn an im Rhythmus. Spielend hatte er das Hauptfeld erreicht, danach stellte er Martin Capek (Tschechien) und Bas Verwijlen (Niederlande) vor unlösbare Aufgaben.
"Gefecht war aufreibend"
Im neunten Duell fand er dann in Lucenay seinen Meister (10:15). "Jörg hat einen schweren Lauf erwischt, besonders das Gefecht gegen Verwijlen war aufreibend", sagte Ressel.
Der Sportdirektor konnte eine gewisse Enttäuschung nicht verbergen: "Ich hätte mir gewünscht, dass alle einen Schritt mehr gemacht hätten. Dann wäre es ein ordentliches Ergebnis geworden."
Der starke Auftritt aus dem Vorjahr, als die DFB-Athleten dreimal Gold und einmal Bronze von der EM in Zagreb mitbrachten, dürfte nun schwer zu wiederholen sein.
Gelungener Start für Deutschland
Der Start in die Kontinentalmeisterschaften war aus deutscher Sicht durchaus gelungen.
Neben Fiedler hatten auch Falk Spautz, Christoph Kneip (beide Leverkusen) und Norman Ackermann (Tauberbischofsheim) den Sprung unter die besten 64 geschafft.
Spautz kämpfte sich durch ein knappes 15:14 gegen den Finnen Alexander Lahtinen sogar in die Runde der besten 32. Dort fand der 23-Jährige aber kein Mittel gegen den Esten Sten Priinits, der mit 15:9 gewann.
"Ordentlicher Eindruck"
"Falk lernt. Er hat einen ordentlichen Eindruck gemacht, auch wenn wir uns gegen den Esten mehr ausgerechnet hatten", sagte Ressel.
Für Ackermann, mit Fiedler 2004 Olympiadritter in der Mannschaft, war nach einem 7:13 gegen den Schweizer Fabian Kauter ebenso Endstation wie für Christoph Kneip, der dem Russen Anton Awdejew knapp unterlag (14:15).