"Leicht war es nicht. Die Russen waren der erwartet starke Gegner, aber wir haben dem Rennen unseren Stempel aufgedrückt", sagte Erfolgstrainer Ralf Holtmeyer nach dem hart erkämpften Start-Ziel-Erfolg: "Erst zum Schluss waren wir überlegen."
Durch seine Goldfahrt krönte das Paradeboot den guten EM-Auftritt der deutschen Flotte. Zwar holte der Achter um den neuen Schlagmann Felix Drahotta (Leverkusen) die einzige Goldmedaille für den DRV, doch vier Silber- und vier Bronzemedaillen in den 14 olympischen Klassen lassen auf eine erfolgreiche WM in Amsterdam (24. bis 31. August) hoffen.
"Das war ein sehr guter Auftakt in die Saison, auch wenn wir uns ein, zwei Siegleistungen mehr erwünscht hätten. Wir haben uns aber in der Breite verbessert", sagte DRV-Cheftrainer Marcus Schwarzrock dem "SID" angesichts von Finalteilnahmen in allen Klassen.
Fünf Olympiasieger von London dabei
Seinen Platz in der erweiterten Weltelite behauptete der 37 Jahre alte WM-Dritte Marcel Hacker. Der Magdeburger belegte in 6:56,12 Minuten hinter dem tschechischen Weltmeister Ondrej Synek (6:54,95) Rang zwei. "So nah an Ondrej zu sein, ist ein gutes Gefühl. Er ist das Maß der Dinge", sagte Hacker.Silber holten zudem Konstantin Steinhübel/Lars Hartig (Würzburg/Friedrichstadt) im leichten Doppelzweier, Lena Müller/Anja Noske (Ulm/Saarbrücken) im leichten Frauen-Doppelzweier und der Frauen-Doppelvierer.
Bronze ging an Hans Gruhne/Stephan Krüger (Potsdam/Rostock) im Doppelzweier, Bastian Bechler/Anton Braun (beide Berlin) im Zweier ohne Steuermann, den Männer-Doppelvierer und den Achter der Frauen.
Im Deutschland-Achter saßen in Richard Schmidt (Trier), Maximilian Reinelt (Ulm), Eric Johannesen (Hamburg), Andreas Kuffner (Berlin) und Steuermann Martin Sauer (Berlin) noch fünf Olympiasieger von London, Felix Wimberger (Passau), Malte Jakschik (Castrop-Rauxel) und Maximilian Planer (Bernburg) rückten als Neulinge auf einen der begehrten Rollsitze.
EM 2016 in Brandenburg
Schlagmann Drahotta gab von Beginn an einen schnellen Takt vor, die Russen ließen sich aber nicht abschütteln. Die Entscheidung fiel erst auf dem letzten Viertel der 2000-m-Strecke. "Das war ein guter Einstand", sagte Drahotta, während Reinelt die Neulinge lobte: "Sie haben ihre Sache super gemacht."
In zwei Jahren können die deutschen Ruderer bei der EM auf den Heimvorteil setzen. Brandenburg an der Havel richtet die Titelkämpfe 2016 aus.
Das beschloss die Vollversammlung der europäischen Ruderverbände einstimmig. "Wir haben uns mit Brandenburg beworben, weil Stadt und Land verlässliche Partner sind", sagte der deutsche Verbandspräsident Siegfried Kaidel: "Der Beetzsee ist eine hervorragende Wettkampfstätte und der Havel-Regatta-Verein ein erfahrener Ausrichter". Die EM findet vom 6. bis 8. Mai statt und ist damit ein wichtiger Test vor den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro.