Nach nur 1:15 Stunden und 33 Zügen einigten sich der 22 Jahre alte Norweger und der 43-Jährige Inder auf ein Remis, das Carlsen in der Gesamtwertung mit 5:3 in Führung brachte. In einer Spanischen Partie forcierten die Kontrahenten eine symmetrische Stellung, die keinem von ihnen ernsthafte Gewinnchancen bot. Carlsen fehlen nur noch 1,5 Punkte aus den nächsten vier Partien, um den WM-Titel zu gewinnen.
Anand weiß, dass nun der Druck steigt. "Es ist meine Aufgabe, das Match wieder spannend zu machen. In der neunten Partie muss ich etwas versuchen", sagte der Inder während der Pressekonferenz, deren Beginn sich nach der Partie wegen einer Dopingkontrolle verzögert hatte. Carlsen präsentierte sich gewohnt locker: "Offensichtlich macht mir das Remis nichts aus, da ich in Führung liege. In dieser Eröffnungsvariante gibt es nicht viel nachzudenken, deswegen habe ich so schnell gespielt."
Neunte Partie am Donnerstag
Der Norweger überraschte den Weltmeister zum Start mit dem Doppelschritt des e-Bauern. Der Herausforderer zeigte damit seine variable Spielweise, nachdem er in der ersten und dritten Partie mit dem Springerzug nach f3 und in der fünften Partie mit dem Doppelschritt des c-Bauern eröffnet hatte. Anand wählte gegen die Spanische Eröffnung mit der Berliner Verteidigung genau das System, das Carlsen im Verlauf des Matches so erfolgreich angewandt hat. Der Norweger ließ sich allerdings nicht auf ein kompliziertes Abspiel ein, sondern gab einer als bekannt remislastig geltenden Variante den Vorzug.
In weniger als einer Stunde und 21 gespielten Zügen hatten die Spieler mehr als die Hälfte der Figuren abgetauscht, und eine total symmetrische Stellung deutete auf ein baldiges Unentschieden. Kurze Zeit später entstand ein Bauernendspiel, in dem sich die Spieler nach einem kurzem Augenkontakt auf Remis einigten.
Am Mittwoch ist Ruhetag, die neunte Partie findet am Donnerstag statt. Der mit 2,55 Millionen Dollar (1,89 Millionen Euro) dortierte Wettkampf ist bis zum 28. November auf zwölf Partien angesetzt.