Streikende Faxgeräte und jede Menge falsche Unterlagen - wir zeigen die auf den letzten Drücker gescheiterten Wechsel.
HAKIM ZIYECH
Zwar hatten sich Chelsea und PSG auf eine Leihe des marokkanischen Nationalspielers verständigt, am Ende wurden die nötigen Dokumente aber erst nach dem Ablaufen der Transferdeadline bei der französischen Liga eingereicht.
PSG und Chelsea verhandelten am Deadline Day lange wegen des Wechsels, Knackpunkt war dabei eine verpflichtende Kaufoption, die Chelsea gerne in den Leihdeal eingebaut hätte. Ziyech absolvierte derweil bereits seinen Medizincheck in Paris. Nach Informationen von SPOX und GOAL einigten sich die Parteien schließlich auf eine Leihe ohne Kaufoption.
Anschließend sendete Chelsea mehrfach die falschen Dokumente nach Frankreich. Als dann die richtigen geschickt wurden, war die Zeit bereits abgelaufen, um Ziyech noch zu registrieren.
GIRONDINS BORDEAUX
Der in die zweite französische Liga abgestürzte Traditionsklub hatte am Deadline Day offenbar noch die Chance auf einen Last-Minute-Transfer. Laut Ouest-France bestand allerdings der im Ausland ansässige Klub des namentlich nicht genannten Spielers auf persönliche Verhandlungen vor Ort. Girondins-Sportdirektor Admar Lopes machte sich daher mit entsprechenden Unterlagen und seinem Laptop auf die Reise - musste seinen Trip allerdings noch vor dem Abflug abbrechen.
Der Grund: Am Flughafen wurde Lopes dem Bericht nach seine Tasche samt Laptop und Dokumenten geklaut. Der Transfer platzte somit. Der Klub nahm es offenbar gelassen. Der Transfer wäre "ein Bonus gewesen", zitiert Ouest-France eine Quelle aus Vereinskreisen.
AXEL WITSEL
Den Medizincheck bei Juventus Turin hatte der spätere Dortmunder 2016 bereits bestanden, doch sein bisheriger Klub Zenit St. Petersburg wurde bei der Nachfolgersuche einfach nicht fündig.
Witsel wartete 13 Stunden im Hotelzimmer in Turin auf die finale Vertragsunterzeichnung. Als die Freigabe aus Russland tatsächlich noch kam, schaffte es Juve nicht mehr, die Unterlagen rechtzeitig einzureichen.
ERIC MAXIM CHOUPO-MOTING
Um 18.12 Uhr trudelte das Fax des 1. FC Köln beim DFB ein, um 2011 den Wechsel des Stürmers vom HSV in die Domstadt zu besiegeln - zwei Übermittlungsversuche waren zuvor fehlgeschlagen.
Der DFB teilte mit: "Für technische Probleme können wir nichts." Köln konterte in Person von Geschäftsführer Horstmann: "Wir aber auch nicht." Der Wechsel scheiterte, Choupo-Moting blieb beim HSV. Mittlerweile stürmt er für den FC Bayern München.
KEVIN GROSSKREUTZ
Der Wechsel des BVB-Urgesteins zu Galatasaray lief gehörig schief. Erst drohte der Transfer im Sommer 2015 aufgrund eines Formfehlers komplett zu scheitern, ehe er doch noch klappte.
Das Problem: Auf dem Vertrag fehlten Unterschriften, sodass der Mittelfeldspieler in der Vorrunde nicht eingesetzt werden durfte. Nach Ende der Sperre überkam Großkreutz das Heimweh und er wechselte ohne einen einzigen Einsatz für Gala nach Stuttgart.
SEKOU SANOGO
Der Ivorer sollte Anfang 2016 von den Young Boys Bern zum HSV wechseln. Der Schweizer Erstligist verpasste es allerdings, rechtzeitig alle notwendigen Papiere zu versenden.
"Wir waren uns über das Leihgeschäft einig. Leider erreichten uns die erforderlichen Dokumente aus Bern nach 18 Uhr. Mir tut es leid für den Spieler", sagte HSV-Sportdirektor Peter Knäbel.
DAVID DE GEA
Der Wechsel des Torhüters von Manchester United zu Real Madrid im Sommer 2015 war bereits beschlossenen Sache. 30 Millionen Euro wollten die Königlichen für den gebürtigen Madrilenen zahlen.
Real schickte die Unterlagen allerdings 28 Minuten zu spät an den spanischen Verband. Stattdessen verlängerte de Gea um vier Jahre und ist bis heute Stammkeeper von United.
FELIPE ANDERSON
Auch im Falle des Brasilianers machte ein defektes Faxgerät dem anvisierten Wechsel vom FC Santos zu Lazio Rom einen Strich durch die Rechnung. Die Römer wollten Anfang 2013 7,5 Millionen überweisen.
Ein halbes Jahr später konnte der Wechsel des brasilianischen U-20-Nationalspielers doch finalisiert werden. Später spielte Anderson für West Ham United und den FC Porto, ehe er 2021 nach Rom zurückkehrte.
PETER ODEMWINGIE
Der Stürmer war 2013 bereits mit seinem Auto zum Vereinsgelände der Queens Park Rangers gefahren, um den Transfer von West Bromwich Albion zu finalisieren.
Sein Manager hatte derweil andere Ideen und ließ den Wechsel kurzerhand platzen. Also fuhr der Nigerianer wieder zurück. "Es war so knapp, dass QPR sogar schon ein Trikot mit meinem Namen vorbereitet hatte", sagte er später.
ADRIEN SILVA
Der Mittelfeldspieler wechselte 2017 für 25 Millionen Euro von Sporting Lissabon zu Leicester City - doch die Unterlagen kamen 14 Sekunden zu spät an.
Daraufhin verwehrte der englische Verband FA Silva die Spielberechtigung. Er schaute ein halbes Jahr lang zu, ehe er am 1. Jaunuar 2018 sein Debüt für die Foxes feierte.
MOUSSA SISSOKO
FC Everton oder Tottenham Hotspur - das war die Frage, die den Franzosen nach der EM 2016 umtrieb. Die Toffees wollten tief in die Tasche greifen und hatten bereits einen Privatflieger zu Sissoko geschickt.
Es folgte der Schock: Am letzten Tag der Transferperiode entschied sich der zentrale Mittelfeldspieler für die Spurs, der Privatjet durfte die Rückreise antreten und Tottenham überwies 35 Millionen Euro an Newcastle.
SHINJI KAGAWA
2019 endete die zweite Ära des Japaners beim BVB, im Januar zählte unter anderem Hannover 96 zu den Interessenten. Die Kommunikation zwischen Manager Heldt und Klubboss Kind scheiterte jedoch.
Als die Telefonleitung dann stand und sich Hannover und Dortmund grundlegend geeinigt hatten, saß Kagawa bereits im Privatflieger nach Istanbul, wo er im nächsten halben Jahr auf Leihbasis für Besiktas spielte.