DHB-Wunschkandidat Christian Prokop, der beim Bundesligisten SC DHfK Leipzig noch einen Vertrag bis 2021 besitzt, hatte am Mittwochabend öffentlich sein Interesse an der Nachfolge des nach der WM in Frankreich (11. bis 29. Januar) scheidenden Bundestrainers Dagur Sigurdsson bekundet. "Wenn die Verhandlungen trotzdem scheitern, dann hat Leipzig ganz viele Wochen oder sogar Monate nur Theater und Unruhe gehabt, nur weil der DHB ein öffentliches Casting veranstaltet", sagte Stephan.
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Beim Verband sollte man sich "mit Äußerungen in der Öffentlichkeit etwas zurückhalten, denn auch wenn man keine Einigung mit Leipzig erzielt, dann ist der kommende Bundestrainer anscheinend nicht erste Wahl", sagte Stephan.
DHB-Vizepräsident Bob Hanning reagierte mit Unverständnis auf die Äußerungen des langjährigen Nationalspielers. "Unser Prozess ist zu 100 Prozent transparent und kann jederzeit offen dargestellt werden", sagte Hanning dem SID: "Ich schätze Daniel sehr. Aber ich würde ihm raten, sich zu Dingen zu äußern, deren Komplexität er versteht."
Prokop als Trainer ohne internationale Erfahrung
Stephan hält Prokop nicht für die Optimallösung. "Er hat hervorragende Arbeit in Leipzig geleistet - Hut ab dafür", sagte der Europameister von 2004: "Aber er hat als Spieler und Trainer keinerlei internationale Erfahrungen gesammelt, deswegen geht der DHB ein ziemliches Risiko ein, wenn er Prokop als Bundestrainer verpflichtet."
Neben Prokop ist Markus Baur (TVB Stuttgart) zweiter Kandidat auf die Sigurdsson-Nachfolge. "Er hat sicherlich den Vorteil, dass er internationale Erfahrungen als Spieler und als Trainer gemacht hat", sagte Stephan über den Weltmeister von 2007.