"Mit Peter Rauchfuß verlieren wir den Motor unseres Schiedsrichterwesens", sagte DHB-Präsident Andreas Michelmann und bezeichnete Rauchfuß als "Kümmerer und Förderer unserer Schiedsrichter. Wir trauern um eine große Persönlichkeit. Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie."
Rauchfuß war einer der profiliertesten deutschen Schiedsrichter. Von 1976 bis 1988 nahm er mit seinen Partnern Herbert Hensel und Rudolf Buchda an vier Olympischen Spielen teil und leitete 1988 in Seoul das Finale der Frauen.
Rauchfuß pfiff bei neun Weltmeisterschaften, leitete fast 100 Europapokalspiele inklusive neun Finals, 350 Länderspiele und unzählige Partien auf deutschem Boden. Seit 2002 hatte Rauchfuß mit diesem Erfahrungsschatz das Amt des DHB-Schiedsrichterwarts inne.
Jüngster IHF-Schiedsrichter
"Dass die deutschen Schiedsrichter auch international einen herausragenden Ruf genießen, ist das Verdienst von Peter Rauchfuß", sagte DHB-Vizepräsident Bob Hanning: "Er hat Strukturen geschaffen und unseren Elitekader aufgebaut. Diese Arbeit fortzusetzen, ist unsere gemeinsame Aufgabe."
Zu seinen Anfängen als Referee sagte Rauchfuß einmal: "Ich habe als Kind Handball gespielt - und wir hatten keinen Schiedsrichter. Und dann haben meine Mitspieler mir die Pfeife in die Hand gedrückt und gesagt: 'Mach du!'".
Erst wurde der Sachse jüngster Schiedsrichter in der DDR-Oberliga, dann war er jüngster IHF-Schiedsrichter. Später übernahm er in der DDR das Schiedsrichter-Lehrwesen, von 2002 bis 2015 stand er schließlich den DHB-Referees vor.