Löwen träumen vom großen Wurf

SID
Uwe Gensheimer will vor seinem Wechsel nach Paris im Sommer noch den Titel mit den Löwen holen
© getty

Auf dem Weg zur langersehnten ersten Meisterschaft stehen die Rhein-Neckar Löwen vor einem Schlüsselspiel: Ein Sieg gegen Verfolger Flensburg wäre für Uwe Gensheimer und Co. ein Meilenstein.

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Meilenstein für das Meisterstück oder Rückfall in einen Titel-Dreikampf: Die Rhein-Neckar Löwen stehen auf dem Weg zu ihrer langersehnten ersten Meisterschaft vor einem Schlüsselspiel.

"Sollten wir es am Mittwoch schaffen, ist Flensburg eigentlich schon raus aus dem Dreikampf", sagte Europameister Hendrik Pekeler vor dem Heimspiel gegen die SG Flensburg-Handewitt am Mittwoch (20.15 Uhr) dem Mannheimer Morgen.

Ganz Mannheim träumt nach den beiden Vizemeisterschaften der Vorjahre vom großen Wurf, für Vereinsikone Uwe Gensheimer wäre es der perfekte Abschied nach 13 Jahren im Verein. "Es wäre das Größte für mich, mich hier mit einem Titel zu verabschieden", sagte der scheidende Löwen-Kapitän, der im Sommer nach Paris wechselt.

"Super-Ausgangslage"

Gensheimer, der im Mannheimer Stadtteil Friedrichsfeld aufwuchs, strotzt nach auskurierter Verletzung und verpasster EM vor Tatendrang, zwölf Spiele trennen ihn und sein Löwenrudel noch vom Gewinn der Schale.

Vor dem Saisonendspurt liegen Gensheimer und Co. zwei Minuspunkte vor dem THW Kiel und drei vor Flensburg - Vorteil für die Löwen: Sie haben nach Mittwoch alle vier Spiele gegen die beiden Hauptkonkurrenten schon hinter sich.

"Die Löwen sind eine Spitzenmannschaft und Titelanwärter Nummer eins", schrieb Ex-Nationalspieler Stefan Kretzschmar am Dienstag bei Sport1: "In ihrer Situation kannst du keine andere Devise mehr ausgeben als die Meisterschaft. Das hat Uwe Gensheimer auch völlig richtig gemacht."

Das Spiel gegen die Nordlichter werde "wegweisend", sagt Kreisläufer Pekeler: "Wenn wir gewinnen, hätten wir tatsächlich eine Super-Ausgangslage." Selbst Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen hat seine verbale Zurückhaltung inzwischen aufgegeben, spricht offen vom großen Ziel.

"Natürlich wäre ein Sieg am Mittwoch ein Riesenschritt, um einen unserer Verfolger zu distanzieren", sagte der Däne dem Mannheimer Morgen. Und so erwartet auch Flensburgs Trainer Ljobomir Vranjes einen "heißen Tanz".

"Kommen mit viel Selbstbewusstsein"

Die Löwen sind gut drauf, erwischten nach der EM-Pause am Wochenende in Göppingen (26:19) einen Start nach Maß. "Das war natürlich wichtig für den Kopf und gibt uns Selbstvertrauen für die Aufgabe gegen Flensburg", sagte Gensheimer, der sich bei seinem Bundesliga-Comeback mit vier Treffern zurückgemeldet hatte.

Doch auch Flensburg hat nach dem Rekordsieg gegen Kiel eine breite Brust. "Wir kommen mit viel Selbstbewusstsein", sagte SG-Kapitän Tobias Karlsson der dänisch-deutschen Tageszeitung Flensborg Avis. Die Partie werde "eine ganz enge Geschichte, ein echtes Spitzenspiel", denn es gehe "um ganz viel, die Platzierung ganz oben".

Sollte die SG am Mittwoch die Oberhand behalten und ihrem Ruf als auswärtsstärkstes Team der Liga (acht von neun Gastspiele gewonnen) gerecht werden, dürfte es auch in diesem Jahr zu einem Fotofinish um die Meisterschaft kommen. Flensburg wäre in dem Fall nur noch einen Zähler hinter den Löwen und Kiel.

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