Durch einen 34:20 (16:8)-Kantersieg in Finnland und die anschließende Schützenhilfe Spaniens haben sich die deutschen Handballer vorzeitig für die Europameisterschaft 2016 in Polen qualifiziert.
"Das hat eine große Bedeutung für den deutschen Handball. Wir sind sehr stolz darauf", sagte Kapitän Gensheimer dem SID in Vantaa. Und auch DHB-Vizepräsident Bob Hanning jubelte: "Wir haben eine tolle Qualifikation gespielt und sind sehr glücklich. Das zeugt davon, dass wir wieder in der Weltspitze angekommen sind."
Spanien schlägt Österreich
Durch den 30:24-Erfolg von Ex-Weltmeister Spanien am späten Mittwochabend in Österreich kann die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) im abschließenden Heimspiel gegen Österreich am Sonntag (15.15 Uhr) in Kiel nicht mehr von den ersten beiden Plätzen in Gruppe 7 verdrängt werden. Somit darf das Team von Bundestrainer Dagur Sigurdsson ab sofort für die EM-Endrunde vom 17. bis 31. Januar 2016 in Polen planen. Die EM 2014 hatte die DHB-Auswahl noch verpasst.
"Wir werden Gas geben", versprach Teammanager Oliver Roggisch unmittelbar vor der Partie in Vantaa - und sollte Recht behalten. Die deutsche Mannschaft beherrschte das Geschehen gegen den krassen Außenseiter nach Belieben und feierte den erwarteten vierten Sieg im fünften Quali-Spiel.
"Das war ein konzentrierter Auftritt, wir sind das sehr professionell anngegangen", lobte Coach Sigurdsson. Beste deutscher Werfer vor rund 1200 Zuschauern in der Energia Areena waren Kapitän Uwe Gensheimer (6 Treffer) und Kreisläufer Patrick Wiencek (5). Zudem überzeugte Torhüter Silvio Heinevetter mit zahlreichen Paraden. Sigurdsson nutzte die einseitige Partie, um jedem Spieler im Kader nach der kräfteraubenden Bundesliga-Saison Spielanteile zu geben.
DHB-Team lässt nichts anbrennen
Konzentriert, kampfstark, konsequent: Das deutsche Team ließ gegen den krassen Außenseiter von Beginn an nichts anbrennen. Hinten machte die 6:0-Abwehr vor dem starken Heinevetter einen ausgezeichneten Job und störte das finnische Aufbauspiel mit kompromissloser Zweikampfführung empfindlich. Vorne zeigten sich die Sigurdsson-Schützlinge kombinationssicher und suchten immer wieder den Weg über Kreisläufer Wiencek.
Auf der Tribüne konnten sich die Verbandsoberen um Hanning schon nach wenigen Minuten entspannt zurücklehnen. Zwar erzielten die Hausherren die erste Führung, doch schon nach zehn Minuten hatte die deutsche Mannschaft das Spiel unter Kontrolle (7:3). Wenig später war die Partie beim Stand von 13:4 (21.) praktisch entschieden.
Im zweiten Abschnitt baute das DHB-Team seine Führung zunächst aus und lag in der 39. Minute durch einen Treffer von Rückraumspieler Steffen Weinhold erstmals mit zehn Toren in Front.
Doch als es seine Spieler in der Folge zu gemächlich angehen ließen, versammelte Coach Sigurdsson das Team noch einmal zur Auszeit und verlangte, in den Schlussminuten "volle Pulle" zu gehen - wenig später schraubte Deutschland die Führung auf 31:18 (52.).