Manager Thorsten Storm ist schon weg, Weltklassekeeper Niklas Landin geht im Sommer, und hartnäckig halten sich die Gerüchte, dass ihnen Nationalspieler Uwe Gensheimer 2016 von den Rhein-Neckar Löwen zum Erzrivalen THW Kiel folgen könnte. Für Zündstoff ist also ausreichend gesorgt, wenn sich die beiden besten deutschen Handball-Mannschaften am Mittwoch in Mannheim im DHB-Pokal-Viertelfinale gegenüberstehen.
Nur für einen der beiden Topklubs ist Platz im Final Four am 9./10. Mai in Hamburg, und einer der die Situation wohl am besten beurteilen kann, vermag in dieser Partie keinen Favoriten zu erkennen. "Die beiden Teams sind derzeit auf Augenhöhe. Wir spielen auswärts, und wenn wir unsere eigene Leistung abrufen, können wir das Spiel gewinnen. Dasselbe gilt aber auch für die Löwen", sagte THW-Geschäftsführer Thorsten Storm dem Mannheimer Morgen.
Der 50-Jährige wird sich möglicherweise einige Pfiffe der Löwen-Anhänger anhören müssen, denn nach sieben Jahren als Manager in Mannheim kehrte der einstige Bundesligaspieler im November vergangenen Jahres in den Norden zum THW zurück. Aber Storm zeigt sich vor dem Prestigeduell gelassen: "Ich habe sieben Jahre alles für die Löwen gegeben. Ich denke, das erkennen die Fans an."
Bleibt Gensheimer?
Ob sie es allerdings auch anerkennen, dass ihr dänischer Topkeeper Niklas Landin im Sommer nach Kiel wechselt und dass sich hartnäckig die Gerüchte um Nationalspieler Uwe Gensheimer halten, dessen Vertrag in Mannheim 2016 ausläuft, bleibt fraglich. "Niklas hatte sich bereits vor mir für den Weg zum THW entschieden", sagte Storm dem Mannheimer Morgen. Und Gensheimer? "Aktuell gibt es mit Uwe keine Gespräche." Ein Dementi sieht anders aus.
Die Gastgeber trauen sich den sportlichen Coup, die Kieler "Zebras" zum zweiten Mal in Folge aus dem nationalen Pokal zu kegeln, durchaus zu. "Wenn du den Cup gewinnen willst, musst du in der Regel auch Kiel schlagen und dabei natürlich ans Maximum gehen", sagte Nationalspieler Patrick Groetzki. Im Dezember 2013 hatte der THW schon im Achtelfinale mit 30:32 das Nachsehen gehabt.
Zweitligist unter den Top-vier?
Mit den Löwen oder Kiel könnte unter anderem ein Zweitligist die Pokalendrunde in der Hansestadt erreichen. Zweitliga-Spitzenreiter SC DHfK Leipzig sieht sich beim Gastspiel des Cupverteidigers Füchse Berlin am Mittwoch (17.30 Uhr) nicht chancenlos.
"Wir sind mit drei Auswärtssiegen in der Liga gut aus den Startblöcken gekommen. Mit diesem positiven Schwung können wir die Berliner vielleicht ärgern", sagte Leipzigs Trainer Christian Prokop. Alle 6376 Tickets für die Arena Leipzig sind jedenfalls bereits verkauft.
Zeitgleich zur Top-Partie zwischen den Löwen und Kiel stehen sich am Mittwoch die beiden Traditionsklubs SC Magdeburg und Frisch Auf Göppingen gegenüber. Ab 20.45 Uhr/Sport1 empfängt außerdem der VfL Gummersbach den amtierenden Champions-League-Gewinner SG Flensburg-Handewitt.
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