Dem Pflichtsieg gegen Finnland soll die Kür in Österreich folgen. "Ein Sieg in Österreich wäre ein großer Schritt Richtung Qualifikation. Und den wollen wir auch machen", sagte Bob Hanning vor dem wegweisenden Duell in der EM-Qualifikation am Sonntag (18.00 Uhr) in Wien.
Den locker herausgespielten 30:18 (19:8)-Erfolg gegen die international zweitklassigen Finnen in Gummersbach wollte der Vizepräsident des DHB nicht überbewerten. "Das war eine ordentliche, disziplinierte und engagierte Leistung. Das ist aber auch etwas, was man von deutschen Handballern erwarten kann", sagte Hanning.
Trotz einiger Nachlässigkeiten in der zweiten Halbzeit war die Pflichtspiel-Premiere des neuen Bundestrainers Dagur Sigurdsson insgesamt gelungen. Aber auch der Isländer wollte sich mit der ersten Begegnung auf dem Weg zur EM 2016 in Polen nicht lange aufhalten, sondern blickte lieber voraus.
"Gegner auf Augenhöhe"
"Österreich ist ein Gegner auf Augenhöhe. Sie sind in den letzten Jahren sehr stabil geworden. Unsere Chancen stehen 50:50", sagte Sigurdsson, der von 2008 bis 2010 die österreichische Nationalmannschaft trainiert hatte: "Daher ist es für mich ein spezielles Spiel, aber auch ein sehr schönes. Ich werde mit Sicherheit einige alte Bekannte treffen."
Der Fokus liegt aber nicht darauf, in Erinnerungen zu schwelgen. Weltmeister Spanien gilt in der Gruppe 7 als Favorit. Die DHB-Auswahl und die Österreicher, die in Spanien zum Auftakt 16:27 unterlagen, dürften dahinter um das zweite direkte EM-Ticket kämpfen.
"Vom Papier her ist es ein Zweikampf zwischen Deutschland und Österreich", sagte Sigurdsson, der von seiner Mannschaft einen dominanten Auftritt erwartet: "Wir müssen auf die eigene Leistung gucken und dürfen nicht darauf warten, was der Gegner macht."
Gute Zusammenarbeit
Gegen Finnland stimmte die Leistung zumindest in der ersten Halbzeit, der in allen Belangen unterlegene Gegner war aber auch kein Maßstab. So konnte Sigurdsson einige taktische Varianten wie die 5:1-Abwehr testen. Zudem wechselte der 41-Jährige viel durch. Erfreulich: Alle eingesetzten Feldspieler erzielten mindestens ein Tor.
"Das war ein guter Gegner für den Aufgalopp. In der zweiten Halbzeit haben wir es aber schleifen lassen. Die Fehler müssen wir analysieren. In Österreich müssen wir höllisch aufpassen", sagte Torhüter Carsten Lichtlein.
Kapitän Uwe Gensheimer lobte unterdessen die Zusammenarbeit mit dem neuen Coach. Bisher laufe es sehr gut. Man setze taktisch um, was der Trainer erwarte, so der Linksaußen und fügte hoffnungsfroh an: "Wir haben zwar noch ein paar Abstimmungsprobleme, aber wird sind auf einem guten Weg." Dieser soll auch in Österreich zum Erfolg führen.
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