Bohmann hält an Bestrafung fest

SID
Nach seiner Schiedsrichterkritik wurde Silvio Heinevetter mit einer Geldstrafe belegt
© getty

Die Handball-Bundesliga hält trotz öffentlichen Wirbels an der Bestrafung für Nationaltorhüter Silvio Heinevetter fest. "Sobald Manipulation unterstellt wird, folgen Sanktionen".

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"Wir verbieten keine Kritik am Schiedsrichter. Aber sobald Manipulation unterstellt wird, und das ist bei der Formulierung "verarscht" ganz klar der Fall, wird ein Spieler sanktioniert. Da stehen wir inhaltlich voll dahinter", sagte HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann dem "SID": "Egal ob ein Spieler Karl Müller oder Silvio Heinevetter heißt - wir würden wieder so entscheiden."

Heinevetter hatte nach der Partie seiner Füchse Berlin gegen die Rhein-Neckar Löwen (21:21) in der Vorwoche öffentlich erklärt, seine Mannschaft sei "verarscht" worden. Der Ligaverband wertete dies als Angriff auf das Magdeburger Schiedsrichter-Duo Robert Schulze/Tobias Tönnies und verurteilte den 28-Jährigen aufgrund einer "verbalen Entgleisung" zu einer Geldstrafe von 1000 Euro. Heinevetter kündigte daraufhin seinen Einspruch an.

Unterstützung erhielt der extravagante Füchse-Keeper daraufhin vom ehemaligen Nationalspieler Stefan Kretzschmar. "Das war keine übertriebene Beleidigung von Heinevetter, sondern seine Einschätzung zu einem Pfiff, zu einer Entscheidung, bei der er sehr emotional war. Er fühlte sich einfach nur 'verarscht'", sagte Kretzschmar bei "Sport1": "Auf der einen Seite verlangen wir immer Persönlichkeiten, die ihre Meinung vertreten. Und auf der anderen Seite wollen wir den Spielern in gewissen Situationen ihre Meinung verbieten - das passt nicht zusammen".

Rauchfuß fordert mehr Zurückhaltung

Bohmann zeigt sich von der Kritik unbeeindruckt. "Die Regeln haben sich die Klubs selber gegeben mit einem eindeutigen Hintergrund: Noch vor zwei Jahren wurden Schiedsrichter nach Spielen regelmäßig beleidigt und der Manipulation bezichtigt. Daraufhin haben die Klubs einstimmig für diese Regel gestimmt, die wir nun umsetzen."

Peter Rauchfuß, Schiedsrichterwart des Deutschen Handballbundes (DHB), rief zu mehr Zurückhaltung in der öffentlichen Beurteilung der Unparteiischen auf. "Ich stelle eine große Dünnhäutigkeit und große Unbeherrschtheit aller Beteiligten in der Liga fest", sagte Rauchfuß der Handballwoche, "viele lenken mit ihrer Kritik an den Schiedsrichtern aber nur von ihren eigenen Problemen ab."

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