Nach dem designierten deutschen Handball-Meister HSV Hamburg haben überraschend auch die Rhein-Neckar Löwen den Einzug ins Final-Four-Turnier der Champions League in Köln (28./29. Mai) geschafft.
Die Löwen schafften nach der 27:29-Heimpleite im Hinspiel gegen den Favoriten Montpellier HB fast sensationell durch einen 35:26 (15:17)-Erfolg in Frankreich noch den Sprung ins Endturnier. Dem HSV genügte nach dem klaren Hinspielerfolg über Medwedi Moskau (38:24) in der russischen Hauptstadt ein 37:37 (14:19).
Löwen: Erste Führung nach 35 Minuten
Die Rhein-Neckar Löwen holten den Zwei-Tore-Rückstand aus dem Hinspiel in Montpellier auf und ließen sich im zweiten Durchgang den Einzug ins Halbfinale der Königsklasse nicht mehr nehmen. Nach Anlaufschwierigkeiten kam der Bundesliga-Dritte immer besser ins Spiel und hielt die Franzosen um den ehemaligen Welthandballer Nikola Karabatic in Schach.
Nach 18 Minuten und einem 8:11-Rückstand standen die Löwen vor dem Aus, agierten zerfahren und mit vielen technischen Fehlern. Im zweiten Abschnitt schafften die Gäste jedoch die Wende und gingen durch Linksaußen Uwe Gensheimer in der 35. Minute erstmals in Führung (18:17), die sie bis zum Ende ausbauten.
Duvnjak bester HSV-Torschütze
Die Hamburger brauchten ebenfalls lange, um vor nur 1000 Zuschauern in Moskau ins Spiel zu finden. Der Spitzenreiter der Bundesliga lag bereits mit acht Toren in Rückstand (7:15), ehe sich kurz vor der Pause die Wurfquote stabilisierte und das Spiel über den Kreis immer besser funktionierte.
Nach 45 Minuten erzielte Pascal Hens den 28:28-Ausgleich. Mit sechs Treffern hatte der Nationalspieler großen Anteil an der Aufholjagd der Hanseaten. Bester HSV-Torschütze war allerdings der Kroate Domagoj Duvnjak, der siebenmal traf.
Am Sonntag haben noch der THW Kiel gegen den FC Barcelona (Hinspiel 25:27) und die SG Flensburg-Handewitt bei BM Ciudad Real (24:38) Chancen, ein rein deutsches Final-Four-Turnier komplett zu machen. Vor allem die Flensburger dürften nach dem Heim-Debakel im Hinspiel allerdings auf verlorenem Posten stehen.
Gummersbach zieht ins Finale ein
Der VfL Gummersbach ist im Europapokal der Pokalsieger bereits einen Schritt weiter. Nach dem 38:29 (18:11)-Erfolg im Rückspiel beim mazedonischen Cup-Sieger HC Vardar Skopje steht der Titelverteidiger im Finale.
Vor 1000 Zuschauern war der Sieg des Bundesliga-Achten zu keiner Zeit gefährdet. Schon das Hinspiel hatte Gummersbach mit 33:21 gewonnen. Im Finale wartet nun entweder Amaya Sport San Antonio (Spanien) oder Trembley en France (Frankreich).
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