Nach zwei Niederlagen gegen den Olympiazweiten Island reiste die deutsche Handballnationalmannschaft am Sonntag von Reykjavik zurück ins Trainingslager nach Ahrensburg. Am Nachmittag landete das Team auf dem Flughafen in Hamburg-Fuhlsbüttel.
"Wir waren über weite Strecken mit Island auf Augenhöhe. Es ist uns zwar nicht gelungen, über die gesamte Zeit Konstanz zu zeigen. Doch wir hatten immer mal wieder gute Momente", sagte Bundestrainer Heiner Brand nach dem 27:31 (13:16) im zweiten Vergleich gegen Island.
Im Gespräch mit Blacky und Conrad sagte Horst Bredemeier, seit 2002 Vizepräsident des DHB und WM-Delegationsleiter: "Ich gehe davon aus, dass Holger Glandorf bei der endgültigen Nominierung des 16er oder 17er WM-Kaders am Dienstag mit dabei sein wird. Holger ist für uns ein ganz wichtiger Faktor bei der kommenden WM."
Conrad: Blacky, während Holger Glandorf den isländischen Härtetest nach seiner Knie-Operation im Dezember bestanden hat, rechnet Torsten Jansen nicht mehr mit einer WM-Nominierung. Nach eigenen Aussagen wird Toto auch nicht mehr ins Trainingslager nach Ahrensburg reisen. Du kennst Toto seit Jahren - wie bitter ist die Nicht-Nominierung für ihn und welche Konsequenzen siehst Du?
Blacky: Eine WM ist immer etwas Besonderes. Ich kann verstehen, dass Toto enttäuscht ist. Am Dienstagabend wird Heiner sein 16-köpfiges WM-Aufgebot bekannt geben. Auf der Linksaußenposition haben sich wohl Uwe und Dominik durchgesetzt. Eine solche Entscheidung lässt vermuten, dass Heiner bei der WM häufiger mit einer Fünf-Eins-Deckung spielen lässt.
Conrad: Du hast in den vergangenen Tagen immer wieder betont, dass man die Testspielergebnisse vor einer WM nicht überbewerten sollte. Mit Blick auf die kurze WM-Vorbereitung, die Reisestrapazen und den Klimawechsel - wie wichtig waren die Spiele auf Island?
Blacky: Trotz der Strapazen waren diese Tests wichtig. Beide Spiele hatten ein gutes Niveau und haben Heiner die Möglichkeit gegeben, seine taktischen Konzepte zu überprüfen.
Conrad: Welche Rolle spielt es, dass die DHB-Auswahl die Generalprobe für die Weltmeisterschaft in Schweden verpatzt hat?
Blacky: Mich hat diese Situation früher eher motiviert. Wir haben oftmals vor großen Meisterschaften unser letztes Vorbereitungsspiel verloren und anschließend ein gutes Turnier gespielt.
Conrad: Am 14. Januar (18.15 Uhr live bei ARD) geht es in Lund endlich los. Wie sieht der Fahrplan bis zum ersten Gruppenspiel der DHB-Auswahl gegen Ägypten aus?
Blacky: Die Mannschaft wird morgen und am Dienstag jeweils zwei Mal in Ahrensburg trainieren. Hinzu kommen unter anderem Videoanalysen, taktische Besprechungen und Einzelgespräche. Dienstagabend werden die Spieler zu ihren Frauen und Familien nach Hause fahren. Am Donnerstag trifft sich der Tross in Kopenhagen. Von dort aus fahren die Jungens mit dem Bus ins Mannschaftshotel nach Kristianstad. Dort stehen eine weitere Trainingseinheit sowie die abschließende Pressekonferenz auf dem Programm.
Teil 6: Zweite Island-Pleite: "Konzentriert weiter arbeiten"