Wunderkind und Co.

Von Marco Kieferl
Dominic Foos ist Deutschlands größtes Golftalent
© getty
Cookie-Einstellungen

Bernd Ritthammer: Der Bootschütze (OWGR 506)

Bernd Ritthammers vergangene Saison auf der European Tour glich einem einzigen, nicht enden wollenden Alptraum. Bei 13 Turnierstarts schaffte er kein einziges Mal den Sprung ins Wochenende. Einen Namen machen konnte er sich durch ein Boot-Zielschießen mit Alexander Levy im Rahmen eines Tour-Events trotzdem.

Im Sommer folgte der unfreiwillige Abstieg in die zweitklassige Challenge Tour. "Das Ende der Saison läuft genauso wie das ganze Jahr, ziemlich besch....Im Moment ist es ziemlich schwierig für mich, das zu verarbeiten was heute passiert ist", ließ Ritthammer Ende 2012 seinem Frust via Facebook freien Lauf.

Nächster Anlauf auf die Tourkarte

Doch was folgte, war alles andere als ein Rückschritt: Ritthammers Spiel erholte sich wieder. Mit guten Ergebnissen auf der zweitklassigen Challenge Tour brachte er sich sogar wieder in die Situation, seine Spielberechtigung wiedererlangen zu können.

Zum Saisonende befand er sich auf dem 34. Rang in der Geldrangliste, welcher ihm erlaubte am Finalturnier der Serie an diesem Wochenende teilzunehmen, um dort eine von 15 zu vergebenden Tourkarten zu erspielen. Leider genügte am Ende ein geteilter 20. Rang für die direkte Rückkehr auf die Tour nicht.

Erfreulich hingegen sind Ritthammers Auftritte auf der European Tour. Ein geteilter 22. Platz in Eichenried und ein 44. Rang in Marokko beweisen, dass das Seuchenjahr 2012 lediglich ein Ausrutscher auf der großen europäischen Bühne war.

Über kurz oder lang hat Ritthammer gute Chancen Deutschlands nächster Spieler auf der europäischen Golfbühne werden. Das Potenzial für die European Tour hat er auf jeden Fall, ob es eines Tages die von ihm anvisierten Top-50 der Welt werden darf jedoch bezweifelt werden.

Dominic Foos: "Golf´s latest Wunder´kid" (OWGR 1525)

Wenn eine Fachzeitschrift aus dem arabischen Raum einen 14-jährigen Amateurgolfer aus Deutschland als nächstes Wunderkind anpreist, muss es sich dabei schon um ein außergewöhnliches Talent handeln.

Dominic Foos, mittlerweile 16 Jahre alt, gilt tatsächlich als Deutschlands größte Golfhoffnung. Bei einem Blick in seine Vita wird auch schnell klar warum:

So wurde Foos mit gerade einmal 15 Jahren Deutscher Matchplay-Champion. Darüber hinaus holte er 14 Turniersiege in hochrangigen Juniorenturnieren, zwei davon im Jahr 2013. Mit einem Fabelwert von +6,4 erreichte Dominic Foos zwischenzeitlich sogar das niedrigste Handicap in ganz Europa. Selbst Weltstar Rory McIlroy verbuchte während seiner Amateurzeit "nur" ein Handicap von +6.

Dazu ist Foos Europas bester Amateurgolfer unter 19 Jahren und belegte Rang drei in der Amateurweltrangliste der unter 16-jährigen.

European Tour mit 16

Zu verdanken hat er all dies seinem Vater. Der brachte seinen Sohn mit drei Jahren zum Golfsport und ist seither Caddie, Manager und Trainer in Personalunion. "Dominic wird selbst spüren, wenn er so weit ist", antwortet Sam Foos angesprochen auf die gemeinsamen European Tour-Pläne.

Tatsächlich hat das Golftalent in diesem Jahr bereits fünf Einladungen für die European Tour erhalten und dabei einmal den Cut geschafft. In Durban erreichte Foos den geteilten 39. Rang.

Der 16-jährige verfügt über eine sehr gute Technik, zählt aber vor allem die mentale Stärke zu seinen Vorzügen. Sein größtes Problem liegt tatsächlich weniger im Golf, als in der Schule. Die meistert er zwar mit Bravour, jedoch bedeuten unzählige Nachholarbeiten und Fehltage eine immense Zusatzbelastung für den gebürtigen Karlsruher.

"Ich denke nicht darüber nach", antwortet Foos angesprochen auf einen Plan B, doch den wird er auch nicht brauchen. Foos' Talent ist bereits jetzt derart herausragend, dass man kein Experte sein muss, um ihm den Weg ins Profilager vorauszusagen.

Auch wenn es viele Beispiele für hochgelobte und tief gefallene Talente gibt, so hat der Deutsche doch exzellente Voraussetzungen, um Deutschlands nächster Weltklassespieler zu werden. Nicht zu Unrecht gaben ihm die arabischen Golfjournalisten den Titel "Golf´s latest Wunder´kid".

Der aktuelle Stand im Race to Dubai

Artikel und Videos zum Thema