Kaymer hofft auf "große Woche"

SID
Martin Kaymer siegte im Vorjahr bei der PGA Championship
© Getty

Martin Kaymer geht als Titelverteidiger in die am Donnerstag beginnende PGA Championship in Johns Creek/Georgia. Nach sieben Monaten ohne Turniersieg drängt Deutschlands Vorzeige-Golfer auf den großen Befreiungsschlag.

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Das Jahr nach seinem ersten Major-Triumph war kein leichtes, doch "seine" PGA Championship nimmt Martin Kaymer mit frischem Selbstbewusstsein in Angriff: "Ich bin auf einem guten Weg, wieder ein Turnier gewinnen zu können", sagt der Titelverteidiger vor dem ersten Abschlag am Donnerstag in Johns Creek/Georgia.

Vor zwölf Monaten hatte Kaymer mit der PGA Championship als erster Deutscher nach Bernhard Langer 1993 eines der vier Major-Turniere gewonnen und war wie ein Komet in die absolute Weltspitze aufgestiegen. "Ein solcher Erfolg gibt einem so viel Selbstvertrauen, so viel Genugtuung. Das habe ich vorher nie gespürt, selbst wenn ich gut gespielt habe", sagt der 26-Jährige.

Kein Turniersieg seit Februar

Dieses Selbstvertrauen spülte ihn im Februar als zweiten Deutschen nach Langer bis an die Spitze der Weltrangliste. Doch seitdem hat Kaymer kein Turnier mehr gewonnen, der letzte Sieg datiert von Ende Januar in Abu Dhabi. Bei den bisherigen drei Majors des Jahres schaffte er nicht den Sprung in die Top Ten, verpasste beim Masters in Augusta gar den Cut.

Seine 67er-Schlussrunde am Sonntag bei der World Golf Championship in Akron/Ohio könnte nun die Initialzündung gewesen sein: "Diese Runde gibt mir auf jeden Fall viel Motivation für die nächste Woche", sagt Kaymer, "und es wird eine große Woche für mich. Schließlich verteidige ich meinen ersten Major-Titel."

Dass der 26-Jährige als Titelverteidiger abschlägt, lässt ihn nicht automatisch zu den Topfavoriten zählen: Der Weltranglistendritte kehrt zwar zum Turnier, nicht aber an die Stätte seines größten Sieges zurück. 2010 wurde die PGA Championship in Kohler/Wisconsin ausgetragen, nun wird 1400 km weiter südlich im Atlanta Athletic Club von Johns Creek gespielt. "Das ist ein komplett anderes Turnier. Der Kurs ist sehr schwierig, lang und eng. Hier wird niemand mit 15, 16 oder 18 Schlägen unter Par siegen", sagt Kaymer.

Tiger Woods ebenfalls am Start

Um seine zweites PGA Championship zu gewinnen, müsste Kaymer indes auf den Spuren von Tiger Woods wandeln. Seit Denny Shute (1936 und 1937) gelang es nur dem US-Superstar, seinen Titel beim zweitjüngsten der vier Major-Turnier erfolgreich zu verteidigen. Und dies gleich zwei Mal: 1999 und 2000 sowie 2006 und 2007 siegte Woods im Doppelpack.

Doch diesmal gehört Woods nicht zu den heißesten Sieganwärtern. Erst vor Wochenfrist in Akron kehrte der Superstar nach 14 Wochen Verletzungspause auf die Tour zurück, landete hinter Kaymer auf Platz 30. Sollte der 35-Jährige bei der PGA Championship nicht ein kleines Wunder vollbringen, würde er das dritte Jahr in Folge ohne Major-Sieg bleiben.

Dies wäre ein Novum in Woods' Karriere, aber auch symptomatisch für den US-Golfsport: Seit Phil Mickelson Masters-Sieg 2010 blieben die Amerikaner in sechs Major-Turnieren sieglos, es ist die längste Durststrecke ihrer Golf-Historie. US-Profi Bubba Watson erklärt die jüngste Vorherrschaft der Spieler aus "Übersee" so: "Die meisten haben ein Haus in den USA. Sie sind eben derzeit besser als wir."

2007 trug sich mit Woods der letzte Amerikaner in die Siegerliste ein: Danach waren der Ire Padraig Harrington (2008), der Südkoreaner Y.E. Yang (2009) und eben 2010 Martin Kaymer erfolgreich.

Gemeinsam mit seinem Vorjäger Yang geht Martin Kaymer am Donnerstag um 19.15 Uhr MESZ auf die erste Runde, eine halbe Stunde später macht sich der prominenteste Flight auf den Weg: Im Südafrikaner Charl Schwartzel (Masters) und den beiden Nordiren Rory McIlroy (US Open) und Darren Clarke (British Open) wollen die drei Major-Sieger dieses Jahres gemeinsam den nächsten Nadelstich gegen die darbenden US-Stars setzen.

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