Guter Start für Kaymer - Amateur Lewis rockt

Um 14.21 Uhr Ortszeit ging Martin Kaymer gemeinsam mit Titelverteidiger Louis Oosthuizen (RSA) und Phil Mickelson (USA) auf seine erste Runde beim 140. Open Championship. Keine schlechte Startzeit, der gefürchtete Wind an der Südostküste Englands ließ nach und Regen war überhaupt nicht mehr im Spiel.

Kaymer nutzte die guten Bedingungen prompt aus: Der 26-Jährige traf viele Fairways und hatte ein exzellentes Spiel mit den Eisen. Nur die Putts wollten nicht so recht fallen. Kaymer ließ einige gute Birdie-Chancen (Loch 10, 14 und 15) liegen. Immerhin spielte er am schwierigen Schlussloch (Par 4, 420 Meter) ein starkes Up-and-Down-Par zur 68.

Pullover am Auto zerrissen

Dabei hatte der Tag alles andere als gut begonnen: "Ich habe mir am Auto meinen Pullover zerrissen", sagte Kaymer nach seiner Runde. "Netterweise haben die Kollegen von der Tour ausgeholfen."

Über seine Auftaktrunde sagte er: "Ich hatte heute sicherlich ein wenig Glück mit dem Wetter - die zweiten 9 waren fast windstill und perfekt zu spielen. Morgen soll es ja noch ganz gut werden, aber fürs Wochenende ist leider 'englisches Wetter' vorhergesagt."

Zum Pech auf dem Grün meinte Kaymer: "Ich war heute sehr zufrieden mit meinem Spiel, sogar noch ein wenig mehr als zuletzt in Paris. Leider habe ich ein paar Chancen liegen lassen, aber in der Gesamtbetrachtung war das heute schon okay."

"Schneemann" für Langer

Für den zweiten deutschen Teilnehmer, British-Open-Senior-Champion Bernhard Langer, lief es dagegen nicht so gut. Der von einer hartnäckigen Daumenverletzung geplagte 53-Jährige kam mit einer 75 (+5) als geteilter 126. von 156 Golfern ins Klubhaus. Langer musste an der 9 (Par 4) ein 8 notieren - den ungeliebten "Schneemann".

Mann des erstes Tages war derweil eindeutig Nobody Tom Lewis. Der 20-jährige Engländer aus Welwyn Garden City, der Heimatstadt des sechsfachen Majorsiegers Nick Faldo, benötigte nur 65 Schläge und liegt mit fünf unter Par gemeinsam mit dem Dänen Thomas Björn an der Spitze des Leaderboards.

Lewis begann stark und lag nach acht Löchern drei unter Par. Zwei Bogeys auf den Löchern 11 und 13 brachten den Amateur nicht aus der Ruhe. Von der 14 bis zur 17 spielte Lewis vier Birdies in Folge. Zum letzten Mal führte ein Amateur 1969 in Carnoustie eine British Open nach dem ersten Tag an.

Westwood und Donald mit mäßigem Start

Thomas Björn hatte zuvor den Vormittag bestimmt. Der Däne spielte sieben Birdies, musste aber an der 18 ein zweites Bogey notieren. Auf dem geteilten dritten Platz liegen der Spanier Miguel Angel Jimenez mit einer bogey-freien 66 und der US-Amerikaner Lucas Glover mit einem Birdie-Birdie-Birdie-Finish.

Die Topfavoriten auf den Titel starteten eher mäßig. Der Weltranglistenerste Luke Donald aus England, der in der vergangenen Woche die Scottish Open gewann, schob viele Putts vorbei und kam wie Landsmann Lee Westwood mit einer 71 (+1) ins Klubhaus.

Westwood startete schwach mit drei Bogeys auf den ersten fünf Löchern, konnte sich aber mit drei Birdies auf den zweiten Neun verbessern.

McDowell dreht auf

Der Nordire Graeme McDowell spielte auf der 1 ein Doppelbogey, drehte aber auf den zweiten Neun auf (Birdie 11, 12, 17, 18) groß auf und spielte die 68. Mickelson spielte die 70, Landsmann Steve Stricker die 69.

US-Open-Champions Rory McIlroy (NIR) kam schleppend ins Turnier und musste am Ende mit einer 71 zufrieden sein. Von den großen Namen haben sich bereits nach Runde eins Alvaro Quiros (ESP/75 Schläge) und Retief Goosen (RSA/76) aus dem Turnier geschossen.

Der Schlag des Tages gelang Dustin Johnson: Der US-Amerikaner spielte auf der 16 ein Hole-in-One. Mit drei Birdies und einem Eagle auf den letzten fünf Löchern kam Johnson noch auf eine 70.

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Das Klassement nach der 1. Runde:

Runde eins der 140. British Open zum Nachlesen im Live-Ticker