"Es gibt konkrete Hinweise auf Kontakte zu Personen, die nach dem gegenwärtigen Stand der Ermittlungen nur mit Herrn Daffeh in Verbindung gebracht werden können", teilte der Hamburger Senat mit. Vor rund zwei Wochen waren bei einer Hausdurchsuchung Jattas elektronische Datenträger beschlagnahmt worden. Die Auswertung dieser Datenträger dauern noch immer an, teilte der Senat mit.
Jatta floh 2015 aus Gambia nach Deutschland. Seit Juli 2016 steht er beim Hamburger SV unter Vertrag. Erst im Januar 2019 verlängert der 22-Jährige bis 2024. Wenig später sah sich Jatta dem Verdacht ausgesetzt, er hieße in Wirklichkeit Bakary Daffeh und sei zwei Jahre älter. Das Verfahren wurde im Herbst 2019 nach intensiver Prüfung von der Staatsanwaltschaft Bremen und vom Hamburger Bezirksamt Mitte eingestellt. Gambias Ministerium bestätigte Jattas Identität.
Jattas Konto im Fokus der Ermittlungen
Am 2. Juli 2020 wurden dann jedoch die privaten Wohnräume Jattas durchsucht. "Tatsächlich gab es weitere Ermittlungen, die den Verdacht gestützt haben, dass er falsche Personalien benutzt hat", sagte Staatsanwältin Liddy Oechtering. Auf Einzelheiten könne sie nicht eingehen. "Im Wesentlichen haben die Ermittlungen gezeigt, dass er Kontakt zu Personen hat, die wir eher in Verbindung mit Herrn Daffeh gebracht haben. Und die sich nicht in Einklang bringen lassen, wenn es sich bei Herrn Jatta nicht um Herrn Daffeh handelt", fügte Oechtering an.
Wie die Bild berichtet stehen nun Bewegungen auf Jattas Konto im Fokus. Es sollen Überweisungen kleinerer Beträge an Mannschaftskameraden von Daffeh gefunden worden sein. "Im Zuge der routinemäßigen Ermittlungen haben wir unter anderem die Kontobewegungen von Herrn Jatta überprüft und sind hier auf Kontakte gestoßen, die für uns nicht nachvollziehbar waren", sagte Nana Frombach, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Hamburg. Sie betonte aber auch: "Wir müssen abwarten, was sich daraus ergibt. Es kann sich auch um harmlose Erklärungen für die Kontakte handeln."