2. Liga: HSV rettet Punkt gegen Darmstadt dank Videobeweis-Elfmeter in der 98. Minute

SID
Der Hamburger SV gab zum Auftakt gegen Darmstadt nicht über ein Remis heraus.
© getty

Aaron Hunt hat den Hamburger SV mit einem Elfmetertor in der achten Minute der Nachspielzeit vor einer Auftaktniederlage bewahrt. Der Kapitän rettete dem HSV mit seinem neuen Trainer Dieter Hecking ein unter dem Strich dennoch enttäuschendes 1:1 (0:0) gegen Darmstadt 98.

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Trainer Dieter Hecking pustete nach dem glücklichen Ende eines Nervenkrimis kräftig durch, die Fans feierten derweil den Last-Minute-Torschützen Aaron Hunt: Mit einem Elfmetertor in der achten Minute der Nachspielzeit hat der Kapitän den Hamburger SV vor einem kapitalen Fehlstart in die Zweitliga-Saison bewahrt.

"Der Punkt ist hochverdient", sagte Hecking nach dem holprigen 1:1 (0:0) gegen Darmstadt 98 bei Sky: "So ein Auftaktspiel hat immer seine Tücken. Das hat man heute gesehen."

Richtig zufrieden war man beim runderneuerten Klub freilich nicht. Den Start in eine neue Zeitrechnung hatten sich die Rothosen leichter vorgestellt. Dank der umstrittenen Strafstoß-Entscheidung nach Videobeweis blieb aber zumindest ein Punkt in der Hansestadt.

"Ich bin unzufrieden, wir hätten dieses Spiel gewinnen müssen. Auch wenn wir erst in der Nachspielzeit zum Ausgleich gekommen sind. Aus der Partie können wir Positives mitnehmen, müssen an einigen Dingen aber noch feilen", sagte Hunt nach dem Spiel in der Mixed Zone.

Darmstadts Felix Platte war nach dem Spiel außer sich und wütete bei Twitter: "Jetzt schon wieder genug vom Videobeweis. Was für eine Verarsche!"

Darmstadt schockt HSV mit Blitz-Tor nach der Pause

Nach einem Remis für den HSV hatte es lange nicht ausgesehen. Denn der gerade eingewechselte Darmstädter Tim Skarke schockte die Hamburger mit seinem Treffer nur 15 Sekunden nach der Halbzeitpause. Der neue HSV-Keeper Daniel Heuer Fernandes, der im Sommer aus Darmstadt an die Elbe gewechselt war und Julian Pollersbeck aus dem Tor verdrängte, hatte einen harmlosen Schuss zuvor nach vorne abklatschen lassen.

Hecking, der am Sonntag nicht weniger als sechs neue Spieler in die Startelf beordert hatte, verfolgte den ersten Pflichtspiel-Auftritt seiner Mannschaft lange Zeit mit grimmiger Miene. Nach einer vielversprechenden ersten Hälfte mit einem zu Unrecht verweigerten Elfmeter (26.) und einigen ungenutzten Großchancen, kam vom selbst ernannten Aufstiegsanwärter im zweiten Abschnitt nicht mehr viel. "Wir müssen zielstrebiger werden, daran müssen wir arbeiten", monierte Hecking.

Und so blieb trotz des späten Ausgleichs die Erkenntnis: Drumherum ist alles anders, das Ergebnis (noch) nicht. Schon in der vergangenen Saison hatten die Hamburger ihren Auftakt vor heimischer Kulisse in den Sand gesetzt (0:3 gegen Holstein Kiel), die Heimschwäche mit fünf Niederlagen und vier Remis galt im weiteren Verlauf als einer DER Gründe für den Nicht-Aufstieg.

Die 44.475 Zuschauer im Hamburger Volkspark mussten sich am Sonntag erstmal neu orientieren. Die legendäre Stadionuhr? Abgehängt. Die Vereinshymne "Hamburg meine Perle"? Eingemottet. Team und Trainer? Weitgehend ausgetauscht. Nach dem "überflüssigsten Nicht-Aufstieg der Fußball-Geschichte" (Klubchef Bernd Hoffmann) unterzog sich der Klub im Sommer einer Grundsanierung, die im zweiten Jahr der Zweitliga-Zugehörigkeit in der ersehnten Bundesliga-Rückkehr münden soll.

2. Bundesliga: Die Begegnungen und Ergebnisse am ersten Spieltag

DatumUhrzeitHeimteamAuswärtsteamErgebnis
Freitag, 26. Juli20.30 UhrVfB StuttgartHannover 962:1
Samstag, 27. Juli13 UhrDynamo Dresden1. FC Nürnberg0:1
Samstag, 27. Juli15.30 UhrVfL Osnabrück1. FC Heidenheim1:3
Samstag, 27. Juli15.30 UhrHolstein KielSV Sandhausen1:1
Sonntag, 28. Juli13.30 UhrHamburger SVSV Darmstadt 981:1
Sonntag, 28. Juli15.30 UhrSV Wehen WiesbadenKarlsruher SC1:2
Sonntag, 28. Juli15.30 UhrJahn RegensburgVfL Bochum1:3
Sonntag, 28. Juli15.30 UhrSpVgg Greuther FürthFC Erzgebirge Aue0:2
Montag, 29. Juli20.30 UhrArminia BielefeldFC St. Pauli

Karlsruher SC gelingt optimale Rückkehr

Ihrer Favoritenrolle gerecht wurden zum Auftakt die Bundesliga-Absteiger VfB Stuttgart und 1. FC Nürnberg. Während der Club mit seinem neuen Trainer Damir Canadi bei Dynamo Dresden (1:0) gewann und den ersten Auswärtssieg seit Mai 2018 feierte, konnte sich der VfB auf seinen Star-Torjäger Mario Gomez verlassen.

Beim 2:1-Erfolg im Top-Duell gegen Hannover 96 schoss ausgerechnet der von vielen bereits abgeschriebene Routinier das erste Tor der neuen Zweitliga-Saison und zeigte anschließend nach langer Zeit auch endlich wieder seinen Torero-Jubel.

Eine optimale Rückkehr ins Unterhaus nach zwei Jahren Drittklassigkeit feierte der Karlsruher SC. Im Duell der Aufsteiger gewannen die Badener beim SV Wehen Wiesbaden 2:1 (0:0). Marvin Pourie (15.) brachte den KSC früh im Spiel in Führung. Nach der Pause sorgte Philipp Hofmann (61.) vor 6871 Zuschauern nach einer Ecke für die Vorentscheidung. Daniel Kyerehs Anschlusstreffer (90.+3) kam zu spät.

Regensburg schlägt Bochum - Aue triumphiert in Fürth

Einen erfolgreichen Einstand als Trainer von Jahn Regensburg feierte unterdessen Mersad Selimbegovic. Im Heimspiel gegen den VfL Bochum gewannen die Bayern vor 10.268 Zuschauern 3:1 (1:0). Benedikt Saller (42.) und Sebastian Stolze (50.) trafen für Regensburg. Danny Blum konnte per Handelfmeter nach Videobeweis (75.) verkürzen, ehe Tom Baack (90.+5) den Deckel drauf machte.

Gut aus den Startlöchern kam auch Erzgebirge Aue. Die Sachsen setzten sich vor 9970 Fans etwas überraschend dank Dimitri Nazarov (25.) und Jan Hochscheidt (90.) bei Greuther Fürth 2:0 (1:0) durch.

Tabellenführer zumindest bis Montag ist der 1. FC Heidenheim nach dem 3:1-Sieg beim VfL Osnabrück am Samstag.

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