Der verdiente 1:0 (0:0)-Sieg zum Abschluss des 12. Spieltages brachte den Hanseaten Platz eins vor dem Lokalrivalen FC St. Pauli und den Kölnern.
Der HSV feierte den dritten Sieg im dritten Pflichtspiel unter Hannes Wolf, dem gleichzeitig eine gelungene Heimpremiere glückte. "Wir hatten in den ersten 15 Minuten viele Möglichkeiten nach vorne, aber dann ist unser Spiel abgerissen. Wir hatten unheimlich viele individuelle Fehler und haben den HSV dazu eingeladen, das Spiel in die Hand zu nehmen", sagte FC-Trainer Markus Anfang bei Sky. Sein FC hat sich in ein echtes Tief manövriert. Es war bereits das fünfte Pflichtspiel in Serie ohne Sieg.
Am 82. Geburtstag des in einer Loge zuschauenden HSV-Idols Uwe Seeler erkämpften sich die "Rothosen" vor 53.875 Zuschauern ein Übergewicht an Chancen, fahndeten aber lange nach einem Erfolgsrezept vor eigenem Publikum.
Für Wolf war es beim Duell der Bundesliga-Absteiger die erste richtig harte Bewährungsprobe seit seiner Amtsübernahme von Christian Titz. Die Pflichtaufgaben beim Kellerkind 1. FC Magdeburg und im Pokal beim SV Wehen Wiesbaden hatte der frühere Stuttgart-Coach mit seinem Team ebenfalls erfolgreich gelöst.
HSV: Trainer Wolf setzte auf Arp und Lasogga
Auch im Aufeinandertreffen der teuersten Mannschaften der Liga setzte der 37-Jährige wieder auf Lasogga und stellte dem Sturmtank Youngster Jann-Fiete Arp an die Seite. Köln startete mit Toptorjäger Simon Terodde in der Spitze in eine Partie, die zerfahren begann.
Die Domstädter versuchten das Spiel in die Hand zu nehmen, konnten sich aber zunächst nicht gegen die diszipliniert und tief stehenden Hamburger durchsetzen. Erst nach einer Viertelstunde kam der HSV auf. Khaled Narey scheiterte aus 15 Metern an Timo Horn im FC-Tor. Eine Minute später forderte der HSV nach einem klaren Handspiel von Rafael Czichos einen Elfmeter, doch die Pfeife von Schiedsrichter Christian Dingert blieb stumm (16.).
Die Gastgeber stellten Köln nun immer wieder nach Ballgewinnen mit schnellem Umschaltspiel vor Probleme. Arp demonstrierte das gestiegene Selbstvertrauen bei einem beherzten Distanzschuss an den Außenpfosten (28.), das Offensivspiel der Kölner blieb dagegen weiter uninspiriert und Terodde bis zur Pause nicht statt.
Dem HSV gehörten auch die ersten Minuten nach dem
HSV in Hälfte zwei überlegen
Wechsel, doch Köln wehrte sich nun deutlich beherzter und wurde plötzlich gefährlich. Nach einer Ecke verlängerte Marco Höger den Ball Richtung HSV-Tor und Narey konnte erst auf der Linie klären (58.). Auf der Gegenseite brach der Brasilianer Douglas Santos auf der linken Seite durch, verlor aber im Abschluss die Übersicht (68.).
Der eingewechselte Hanseat Hee-Chan Hwang läutete mit der nächsten Chance (74.) eine spannende Schlussphase ein, in der Lasogga mit seinem Tor in Abstaubermanier für ausgelassenen Jubel im Stadion sorgte.