In der Bild-Zeitung geißelte Grindel vor dem Hintergrund des Rap-Songs "Krieg dem DFB" eines Anhängers von Pokalsieger Borussia Dortmund auch gleichlautende Schlachtgesänge von Ultras des Zweitligisten Dynamo Dresden bei einem inszenierten Auftritt in der Vorsaison.
"Der Begriff 'Krieg' hat im Fußball nichts verloren. Kaum eine deutsche Stadt wurde durch den Krieg so getroffen wie Dresden. Wenn ausgerechnet aus Dresden dem DFB der 'Krieg' erklärt wird, ist das geschichtslos", sagte der DFB-Chef zu diversen Attacken aus dem Lager der selbsternannten Bewahrer des "echten Fußballs".
Die Kritik des Rappers M.I.K.I. sowie vieler Anhänger an einer Vernachlässigung der Basis durch Konzentration auf den finanziell bedeutsamen Profifußball und angeblich unangebrachten Kollektivstrafen für Fans wegen Hooligan-Aktionen in den Stadien betrachtet Grindel differenziert. "Die ganze Welt beneidet uns um unsere Vereinskultur und unser Talentfördersystem", sagte der 55-Jährige zur Verbandsarbeit im Jugend- und Amateurbereich, räumte allerdings Verbesserungsmöglichkeiten bei der Sanktionierung von Gewalt durch Hooligans an: "Wir müssen noch mehr überlegen, wie unsere Strafen die tatsächlich verantwortlichen Gewalttäter treffen."
Neben Dynamo Dresden auch Borussia Dortmund unter Beobachtung
Außer Dresdens Fans hatten am Ende der vergangenen Saison besonders auch Dortmunder Ultras beim Pokalfinale in Berlin durch ein großes Transparent mit der Aufschrift "Krieg dem DFB" bundesweit für Aufsehen gesorgt. Wegen der gleichzeitigen Zündung von Pyrotechnik und Feuerwerkskörpern müssen die Dortmunder Fans künftig laut Urteil des DFB-Sportgerichtes geplante Choreographien durch den BVB genehmigen lassen. Der Rap-Song gilt auch als eine Antwort der BVB-Ultras auf diesen Richterspruch.
An unverhandelbaren Grundsätzen bei der Bewertung von Fan-Aktionen will Grindel allen Anfeindungen zum Trotz auch festhalten: "Die Stadionordnung muss überall eingehalten werden. Alle, gerade Familien, sollten angstfrei zum Fußball gehen können."