Doch auch Sportdirektor und Interimstrainer Steffen Menze schaffte es nicht, den Verein wieder in erfolgreiche Bahnen zurückzuführen. Nach einer Niederlage bei St. Pauli kam man auch im Kellerduell gegen den FC Ingolstadt nur zu einem Unentschieden und bleibt nach sechs Spieltagen weiterhin sieglos und damit auf dem letzten Platz der 2. Liga.
Trainersuche gestaltet sich schwierig
Trotz der Tatsache, dass Menze inzwischen nach eigener Aussage rund um die Uhr arbeitet, gestaltet sich die Trainersuche schwierig. Die Bemühungen um Uwe Rösler und Claus-Dieter Wollitz waren nicht von Erfolg gekrönt. Am Dienstag berichteten mehrere Medien übereinstimmend, dass die Bekanntgabe der Verpflichtung des Trainer von Bayer Leverkusen II, Ralf Minge, bevorstehe.
Am Mittwoch gab es in der "Bild" die endgültige Absage von Minge, der bereits vor seinem Engagement in Leverkusen in mehreren Funktionen für Dresden tätig war: "Dynamo wäre eine sehr reizvolle Aufgabe gewesen, aber die Verhandlungen fanden vorbehaltlich der einvernehmlichen Trennung von Bayer Leverkusen statt. Aufgrund der Kürze der Zeit, wollte mich Bayer aber nicht gehen lassen."
Des Weiteren schien Bohn über die Köpfe von Geschäftsführer Christian Müller und Menze hinweg Minge zum Wunschkandidaten gemacht zu haben. Diese hatten sich bisher offenbar besonders um Ralph Hasenhüttel, Berti Vogts' Co-Trainer Olaf Janßen und Stefan Schmidt bemüht und sollen dementsprechend überrascht von der Kontaktaufnahme zu Minge gewesen sein. Auch Kosta Runjaic, der nach seinem Abschied vom MSV Duisburg zuletzt vereinslos war, soll in Dresden ein Thema sein.
Sonderstellungen und Gruppenbildung
Dabei wäre es höchste Zeit für eine neue ordnende Hand bei Dynamo. Nicht nur, dass sich Ex-Trainer Pacult sehr negativ über seine ehemaligen Vorgesetzten äußerte und beteuerte, niemals "eine faire Chance" erhalten zu haben. Nun möchte auch die "Sport Bild" in Erfahrung gebracht haben, dass es in der Mannschaft nicht stimmt.
So soll Stürmer Mickael Pote eine Sonderstellung genießen und sorgt damit für Ärger im Team. Doch dem nicht genug: Aufgrund der vielen verschiedenen Nationen im Kader soll es zu Gruppenbildung und einem dementsprechend zerrütteten Klima gekommen sein.
Abstieg wäre wohl fatal
Während der Aufsichtsrat derzeit versucht, diese Probleme in den Griff zu bekommen, schwebt über allem immer der drohende Abstieg, der Dynamo an den Rand des Zusammenbruchs bringen könnte.
Nicht nur die Einnahmen aus dem Marketing würden drastisch abnehmen, auch die TV-Einnahmen und die Subventionen durch die Stadt Dresden selbst sind unsicher. Jedoch würde der Abstieg nichts an der hohen Stadionmiete von vier Millionen pro Saison ändern.
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