Fürth feiert seine Aufstiegshelden

SID
Die Spieler von Greuther Fürth feiern den historischen Aufstieg ins deutsche Oberhaus
© Getty

Geschätzte 30.000 Fans von Greuther Fürth haben am Sonntag den erstmaligen Aufstieg des Vereins in die Bundesliga gefeiert. Das Motto bei der großen Party der Grün-Weißen vor dem Rathaus hieß "Aufsteigbar - 1. Liga, wir kommen".

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Als die einstmals "Unaufsteigbaren" um Trainer Mike Büskens und Ex-Nationalspieler Gerald Asamoah um 18.55 Uhr den Rathausbalkon betraten, explodierte die Stimmung auf dem überfüllten Königsplatz.

"Nie mehr 2. Liga" skandierten die Anhänger bei der größten Feier in der jüngeren Geschichte der über 1000 Jahre alten Stadt.

Beginn einer neuen Zeitrechnung

"Wir kennen das Wort Unaufsteigbar nicht mehr. 1005 Jahre musste die Stadt auf diesen Moment warten, 162 Jahre musste dieser Balkon auf seine eigentliche Bestimmung warten", rief Oberbürgermeister Thomas Jung vom Rathausbalkon den euphorisierten Fans zu: "Wen interessiert es noch, wenn Riesenstädte wie Frankfurt oder Köln immer wieder auf- und absteigen? Was wir geleistet haben ist einmalig. Fürth ist nach 1005 Jahren in einer neuen Zeitrechnung angelangt."

Das war an diesem Sonntag überall in der Stadt spürbar. Nach dem 1:1 im letzten Zweitliga-Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf hatten die 15.000 Zuschauer im altehrwürdigen Ronhof das Feld gestürmt.

Anschließend fuhren die Aufstiegshelden im Autokorso durch die Stadt mit 120.000 Einwohnern, von denen viele zum mit grün-weißen Luftballons geschmückten Rathaus gekommen waren. Wegen des Riesenandrangs erschienen die Aufstiegshelden verspätet auf dem Rathausbalkon. Die "Kleeblätter", wie die Fürther wegen ihres Vereinssymbols genannt werden, badeten in der Menge und im Glück.

"Kein einjähriges Intermezzo in der Bundesliga"

"Die Mannschaft hat so viel Charakter, dass es nicht bei einem einjährigen Intermezzo in der Bundesliga bleiben wird", sagte Büskens: "Seid stolz auf diesen Verein." Er wurde von den Anhängern genau wie Präsident Helmut Hack ganz besonders gefeiert.

Die erhoffte Verkündung der Vertragsverlängerung des Erfolgsgaranten Büskens ("Lass uns einfach diesen Abend genießen") fiel allerdings aus - stattdessen holte er im Stadion seine beide Töchter auf das aufgebaute Podest. Büskens Familie wohnt weiter im Ruhrgebiet, deshalb wird über seinen Abschied zum 1. FC Köln spekuliert.

Neue Arena bis 2014

Doch daran wollte im Moment des Jubels niemand denken. "In der Geschichte dieser Stadt wurde uns nie etwas geschenkt. So ist es auch mit dem Aufstieg. Das war harte Arbeit, das war Fleiß, das waren Enttäuschungen. Aber für alles entschädigt dieses Jahr", sagte Stadtoberhaupt Jung in Anspielung auf den in den letzten Jahren vielmals verpassten Aufstieg.

Fürth hat große Pläne: Bis 2014 soll die neue Arena für 35 Millionen Euro fertig sein. Und zum ersten Bundesliga-Heimspiel hat sich der ehemalige US-Außenminister Henry Kissinger angekündigt - der Ehrenbürger ist geboren in der Stadt der "Aufsteigbaren".

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