Land: Kolumbien
Einwohner: 46,4 Millionen
Aktive Spieler: 291.229
FIFA-Weltrangliste: 5
WM-Teilnahmen: 4
Größter WM-Erfolg: Achtelfinale 1990
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Der Star: Jackson Martinez. Natürlich ist Radamel Falcao das Aushängeschild des kolumbianischen Fußballs, doch nach dessen verletzungsbedingter Absage ist auf dem Papier sicher Martinez der große Star der Mannschaft. 20 Saisontore gelangen dem Stürmer vom FC Porto in der abgelaufenen Saison der Primeira Liga in 30 Spielen. Insgesamt netzte der gefühlt von halb Europa gejagte 27-Jährige 29 Mal in 51 Pflichtspielen für die Portugiesen, dazu gab er drei Assists. Martinez' Fähigkeiten als Stürmer sind unbestritten, jetzt ruhen allerdings die Hoffnungen einer ganze Nation auf seinen Schultern. Der wechselwillige Angreifer ("Nach der WM kann viel passieren") trat für die Cafeteros als Goalgetter auch noch nicht so in Erscheinung wie in der Liga. Seitdem er 2009 das erste Mal ins Aufgebot berufen wurde, knipste Martinez sieben Mal. Wie er sich jetzt auf diesem Niveau unter dem immensen Druck schlägt, wird sich zeigen.
Der Trainer: Jose Nestor Pekerman. Seine größten Erfolge gelangen dem Argentinier im Jugendbereich. Mit der U-20-Nationalmannschaft seines Heimatlandes gewann er 1995, 1997 und 2001 die U-20-WM sowie zwei Mal die U-20-Südamerikameisterschaft. Mit Argentinien erlebte er auch seine bislang einzige A-Weltmeisterschaft, scheiterte 2006 aber an Deutschland und wurde für seine Wechselentscheidungen hart kritisiert. Nach zwei mexikanischen Klubs übernahm er 2012 Kolumbien und führte das Team als Zweiter der Südamerika-Quali zur WM. Das Markenzeichen war zumeist ein stabiles 4-4-2 mit Doppelsechs - kein Team kassierte in der WM-Quali Südamerikas weniger Gegentore. Dennoch schreckte Pekerman nie davor zurück, eine kurz zuvor erfolgreiche Elf mit Blick auf den nächsten Gegner komplett umzubauen.
Der Kapitän: Mario Yepes. Der 38-Jährige ist der Routinier und gleichzeitig der Anker in Kolumbiens Mannschaft. Mit seiner Erfahrung kann er die Defensive führen und erlebt gleichzeitig zum Ende seiner Karriere nochmal ein absolutes Highlight: "Wie ich schon oft gesagt habe: Das größte Ziel für mich war es, Kolumbien wieder zu einer WM-Qualifikation zu verhelfen und meinen Beitrag dazu zu leisten. Das haben wir geschafft und jetzt hoffe ich, dass wir eine gute WM spielen, so dass alle auf uns stolz sein werden." Nach sechs Jahren in Frankreich wechselte der kopfballstarke Innenverteidiger 2008 in die Serie A, über Chievo Verona und den AC Milan landete er bei Atalanta Bergamo.
Die Spieler im Fokus: Teofilo Gutierrez. Natürlich stehen neben Martinez alle potentiellen Ersatzleute für Falcao im Fokus. Carlos Bacca von Europa-League-Sieger Sevilla steht genauso bereit, wie 16-Tore-Mann und Neu-Dortmunder Adrian Ramos und eben Gutierrez. Der 29-Jährige ist einer der Lieblinge von Coach Pekerman kam schon in der Qualifikation häufig neben oder anstatt Falcao zum Einsatz, in 29 Länderspielen gelangen Gutierrez bislang elf Tore. Auch in der Liga zeigte sich der Stürmer von River Plate effizient und steuerte neun Tore und vier Vorlagen in 31 Spielen bei. In jedem Fall müsste das Kollektiv einen Ausfall Falcaos auffangen, die Möglichkeiten hierfür sind zweifellos da.
Die Wunschelf (4-4-2): Ospina - Arlas, Zapata, Yepes, Armero - Cuadrado, Sanchez, Agullar, Rodriguez - Martinez, Falcao
Die Prognose: Da sich Kolumbien aufgrund seiner hohen Platzierung in der FIFA-Weltrangliste im ersten Lostopf wiederfand, hat das Team eine vergleichsweise machbare Gruppe erwischt. Zumindest das Achtelfinale scheint nach der starken WM-Quali und angesichts der Konkurrenz aus Griechenland, Japan und von der Elfenbeinküste Pflicht. Dass das Team unter Pekerman taktisch diszipliniert agiert und sich auf eine starke Defensive verlassen kann, ist bei einer WM von großem Wert.
Auch ohne Falcao würden Los Cafeteros mit Ramos, Bacca, Gutierrez und Martinez schließlich auf der anderen Seite über mehr offensive Feuerkraft verfügen, als jeder der Konkurrenten in der Gruppe C. In einem möglichen Achtelfinale ginge es gegen England, Italien, Uruguay oder Costa Rica. Zumindest gegen die ersten beiden dürfte Kolumbien an seine Grenzen stoßen. Gegen die Urus gab es in der Quali ein 4:0 sowie eine 0:2-Pleite.
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