Land: Japan
Einwohner: 127,3 Millionen
Aktive Spieler: 4,8 Millionen
FIFA-Weltrangliste: 47
WM-Teilnahmen: 5
Größter WM-Erfolg: Achtelfinale 2002 und 2010
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Der Star: Keisuke Honda. Bei der WM 2010 ging der Stern des Mittelfeldmannes auf, der mit seiner Übersicht, der brillanten Schusstechnik und nicht zuletzt dem kurzgeschorenen blonden Haupt an Landsmann Hidetoshi Nakata erinnert. Vier Jahre spielte der Linksfuß bei ZSKA Moskau, im Winter ging es dann zum AC Mailand, wo er jedoch eine enttäuschende Rückrunde erlebte. In der Offensive Japans ist der 27-Jährige aber unumstrittener Taktgeber und dazu beeindruckend torgefährlich (20 Treffer in 53 Spielen). Zusammen mit Shinji Kagawa, der wegen "Kaiser Keisuke" nominell auf links aufgeboten wird, ist er der Hoffnungsträger der Nation.
Der Trainer: Alberto Zaccheroni. Der 61 Jahre alte Italiener hatte schon sämtliche Topklubs der Serie A trainiert, als er 2010 die "Samurai Blue" übernahm. Die führte er im Jahr darauf zum Titel in der Asienmeisterschaft und als erstes qualifiziertes Team nach Brasilien. Unter Zaccheroni hat das Team ein schnelles, durch Passstafetten, fließende Positionen und hoch aufgerückte Außenverteidiger geprägtes Gesicht bekommen. Youngster haben es unter ihm allerdings schwer, ähnlich wie Jogi Löw nominierte er einige Spieler, die zuletzt mit Verletzungen zu kämpfen hatten (Yoshida, Hasebe, Uchida). Berühmt ist vor allem seine Vorliebe für ein 3-4-3-System, mit dem er bereits experimentierte und das im Turnier als Alternative zum 4-2-3-1 aus dem Hut gezaubert werden könnte.
Der Kapitän: Makoto Hasebe. Seit der WM in Südafrika ist Hasebe anerkannter Kapitän der Samurai, trotz glamouröser Stars wie Kagawa oder Honda. Der 30-Jährige patrouilliert das defensive Mittelfeld und macht hinter der Offensivreihe die Drecksarbeit. Nach einem Meniskusriss im Winter, wodurch er beim 1. FC Nürnberg fast die komplette Rückrunde verpasste, steht hinter seiner Fitness ein großes Fragezeichen. Am letzten Spieltag stand er gegen Schalke allerdings 90 Minuten auf dem Platz, es wird wohl für die Startelf reichen.
Die Spieler im Fokus: Der Bundesliga-Block. Mit sieben Spielern besteht fast ein Drittel des Kaders aus Deutschland-Legionären. Shinji Okazaki knipste für Mainz gleich 15 Mal und gehört neben Schalkes Außenverteidiger Uchida und Hasebe zu Zaccheronis Wunschelf. Die beiden Sakais von Stuttgart und Hannover sowie Nürnbergs Hiroshi Kiyotake bieten sich als ernsthafte Alternativen an - und nicht vergessen sollte man Yuya Osako, der nach der WM von 1860 nach Köln wechselt und sich in der Spitze mit Kakitani abwechseln dürfte. Die Bundesliga hat sich als wahres Gewächshaus für Nippon-Talente erwiesen - nicht auszuschließen, dass in Brasilien einmal über die Hälfte der Japaner auf dem Platz ihr Geld in Deutschland verdienen.
Die Wunschelf (4-2-3-1): Kawashima - Uchida, Yoshida, Morishige, Nagatomo - Yamaguchi, Hasebe - Okazaki, Honda, Kagawa - Kakitani
Die Prognose: Japan ist schon lange kein Kanonenfutter der großen Fußballnationen mehr. Das bewies man im November gegen Holland (2:2) und Belgien (3:2), zudem hatte man Italien im Confed Cup vor einem Jahr am Rande einer Niederlage (3:4). Ein Vorteil: Die klimatischen Bedingungen in Brasilien hat man bereits erlebt, gegen die Squadra Azzurra etwa war man das konditionell stärkere Team.
Die wirbelnde Offensive ist gegen jeden Gegner für Tore gut - allerdings ist man bei Standards enorm anfällig und im kindlichen Überschwang immer wieder für einen Bock gut. Wenn man defensiv die Spannung halten kann und die angeschlagenen Spieler bis zum Turnier zu 100 Prozent fit sind, ist in der ausgeglichen besetzten Gruppe C ein Weiterkommen drin, spätestens im Achtelfinale ist dann aber erneut Schluss.
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