"Es gibt heute im brasilianischen Fußball in der Mitte wenige geeignete Spieler. In Brasilien war Ronaldinho der letzte seiner Art, an der Basis tauchen solch kreative Spieler kaum mehr auf", klagte der 61-Jährige in einem Interview in der Süddeutschen Zeitung.
Auch die derzeitige Spielweise des Teams behagt dem "weißen Pele" nicht so recht. "Die Selecao übernimmt nicht wie früher die Initiative. Heute wartet Brasilien auf den Gegner", kritisierte Zico. Die Weltmeister von 1994 und 2002 hätten außergewöhnliche Spieler gehabt, der Stil des Spiels habe sich jedoch je nach Trainer verändert. "Ich will mich beim Fußball vergnügen, doch heutzutage sind da zunehmend Aspekte wie Druck und Marketing."
Kritik an Thiago Silva
Irritiert zeigte sich Zico von den Stoßgebeten von Kapitän Thiago Silva beim Elfmeterschießen gegen Chile. "Ein Kapitän ist die Stimme der Mannschaft und die Vertretung des Trainers. Wer die Binde der Selecao trägt, muss antreiben. Das erkenne ich nicht. Du kannst dich nicht bei der finalen Entscheidung ins Gras setzten und beten."
Die herausragenden Spieler des WM-Turniers stehen für den einstigen Mittelfeldstar bereits fest: James Rodriguez, Neymar, Arjen Robben und Lionel Messi.
Der Kader von Brasilien im Überblick