WM

FIFA zieht Lehren für die Zukunft

SID
Sepp Blatter gab bekannt, dass das Eröffnungsspiel in Sao Paulo stattfinden wird
© getty

Aufatmen bei der FIFA: Die lange Zeit kritische Lage um einige Stadien für die WM in Brasilien (12. Juni bis 13. Juli) entspannt sich allmählich. Selbst das größte Sorgenkind, die privat errichtete Corinthians-Arena von São Paulo, signalisiert grünes Licht.

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"Die Probleme in São Paulo sind gelöst, wir können dort das Eröffnungsspiel spielen", sagte FIFA-Präsident Joseph S. Blatter während des 38. Kongresses der UEFA in Astana. Der Bau des 300 Millionen Euro teuren Stadions war Ende November 2013 ins Stocken geraten, nachdem ein Baukran umgestürzt war und die Dachkonstruktion erheblich beschädigt hatte. Bei dem Unglück waren zwei Arbeiter ums Leben gekommen.

Mit Blick auf die Fertigstellung des Stadions sagte FIFA-Generalsekretär Jerome Valcke am Donnerstag in Rio, er habe "vollstes Vertrauen" in die zuständige Baufirma, "dass sie das Stadion pünktlich zum Eröffnungsspiel abliefert". Das Stadion wird am 15. April an die FIFA übergeben. Insgesamt sechs WM-Spiele sind in der Arena Corinthians vorgesehen.

Valcke machte allerdings bei einem Meeting in Rio de Janeiro auch deutlich, dass die FIFA die Lehren aus den Vorkommnissen und der zum Teil zähen Fertigstellung der zwölf WM-Arenen ziehen werde: "Es war uns eine Lehre, und in Zukunft werden wir definitiv anders vorgehen, um einen anderen Weg bei den Arbeiten zu beschreiten." Die nächste WM findet 2018 in Russland statt. Trotz der Krim-Krise gibt es bei der FIFA keine Bestrebungen, über eine Neuvergabe der Endrunde nachzudenken.

Proteste verlieren an Kraft

FIFA-"General" Valcke geht deutlich gegen den Strich, dass die Verzögerungen im 180-Millionen-Einwohnerland die Nerven der FIFA-Offiziellen mächtig strapaziert haben. Immer wieder musste der Franzose deutliche Worte für die brasilianischen Organisatoren finden. Bis hin zu seinem drastischen verbalen Ausdruck und der Androhung eines Tritts in den Allerwertesten.

Diese Drohung führte sogar zu diplomatischen Verwicklungen. Valcke am Donnerstag: "Wir sind spät dran, es gibt nach wie vor Schwierigkeiten, und wir gehen ein Risiko ein, weil die Installationen erst auf den letzten Drücker getestet werden können."

Knapp zweieinhalb Monate vor dem Anpfiff der WM scheinen indes die Proteste auf den Straßen Brasiliens an Kraft zu verlieren. Bei einem Marsch gegen die Copa do Mundo in São Paulo versammelten sich nur noch knapp 1000 Personen, ein Drittel weniger als bei der Kundgebung vor zwei Wochen.

Kritik aufgrund der Gesamtkosten

In Rio de Janeiro folgten gerade einmal rund 50 Personen dem Aufruf zur Demonstration. Dabei hatten bei Facebook mehr als 1800 ihre Teilnahme zugesagt, in São Paulo sogar 8000. Die für Ausschreitungen bekannten "Black Blocs" wurden von den mehrheitlich friedlich gestimmten Demonstranten in Schach gehalten.

Es war der vierte Marsch in diesem Jahr gegen die WM, Nummer fünf ist für den 15. April angekündigt. Auch die ersten Kundgebungen im Jahr 2014 hatten nicht annähernd die Teilnehmerzahlen der Demonstrationen während des Confed Cups im Juli 2013 erreicht, waren aber einmal mehr in Szenen von Vandalismus und Gewalt geendet.

Aufgrund der Gesamtkosten von rund acht Milliarden Euro der WM war es immer wieder zu öffentlicher Kritik gekommen. Bei der WM-Generalprobe Confed Cup im vergangenen Sommer waren Zehntausende bei Demonstrationen auf die Straße gegangen.

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