"Ich habe Jogi neulich mal hier bei einem Kaffee gesagt: 'Ich weiß nicht, ob ich dich beneiden oder bemitleiden muss'. Bei der Auswahl, gerade an Offensiv-Spielern, wird er einige unangenehme Entscheidungen treffen müssen", sagte der 53-Jährige im "Bild"-Interview.
Weiter führte der 90-malige Nationalspieler und Weltmeister von 1990 über die Nationalmannschaft aus: "Es ist auf jeden Fall der beste Kader aller Zeiten. Ob es auch die beste Mannschaft aller Zeiten ist, zeigt sich erst, wenn man einen Titel holt."
Völler, Sportchef des Bundesligisten Bayer Leverkusen, hegt derweil keine Angst, von Rekordmeister und Tabellenführer Bayern München "zerstört zu werden". Auf eine entsprechende Frage sagte der einstige Weltklassestürmer.
"Bayern hat wirtschaftliche Macht"
"Nein. Bayern will sich immer die Top-Spieler sichern, um sich zu verbessern. Sie haben die wirtschaftliche Macht. So ist das Geschäft. Sie haben uns mal Ballack und Zé Roberto weggekauft, bei Vidal und Lars Bender konnten wir standhaft bleiben. Bei den Dortmundern war das jetzt anders: Götze hatte eine Klausel, Lewandowski war ablösefrei."
Dass Bayern an solche Spieler rangehen, "ist legitim". Es spreche für die Bundesliga, dass "Bayern nicht z.B. bei Real Madrid wildern muss, um Weltklasse-Spieler zu holen". Dass die zuletzt 44-mal in Folge unbesiegten Bayern irgendwann wieder in der Bundesliga verlieren, sei für Völler logisch: "Aber dass sie einen Einbruch erleiden, kann ich mir nicht vorstellen. Mit diesem Kader kannst du nicht so viel falsch machen, dass du nicht Meister wirst."
Keine Langeweile trotz FCB-Dominanz
Langeweile in der Bundesliga komme laut des ehemaligen Italien-Legionärs nur bedingt auf: "An der Spitze vielleicht, aber sonst herrscht überall Spannung. Jede Woche geht's jetzt um Abstieg oder internationale Plätze. Die Quali zur Champions League ist wie ein Titel."
Eine Rückkehr von Nationalspieler Toni Kroos, der sich zurzeit im Vertragspoker mit den Bayern befindet, kann sich der Bayer-Sportchef nicht vorstellen, weil der Werksklub mit den Gehältern, die Bayern zahle, "nicht ansatzweise mithalten" könne.
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