Martin Harnik im "kicker meets DAZN"-Podcast: "Den ersten Schritt zu meinem Karriereende hat Werder Bremen gemacht"

Von SPOX
Martin Harnik war im kmd-Podcast zu Gast und sprach dabei über ein nicht freiwilliges Karriereende.
© getty

Martin Harnik hat im vergangenen Herbst seine Profi-Karriere beendet. Ganz freiwillig passierte es aber nicht, wie er im "kicker meets DAZN"-Podcast erzählte.

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Der 33-Jährige, der seine Profikarriere im Sommer nach 240 Bundesliga-, 83 Zweitliga- und 68 Länderspielen beendet hat, wusste nicht einmal, dass das 1:5 seines HSV gegen Sandhausen am 34. Spieltag sein letztes Spiel sein würde. Erst nach der Rückkehr nach Bremen und deren Klassenerhalt habe er Signale bekommen.

"Nee, die setzen nicht mehr wirklich auf mich", erzählt Harnik in der neuen Ausgabe des kicker meets DAZN-Podcasts. "Es war ja nicht mein Wunsch, diesen Vertrag aufzulösen, sondern erst dann, als ich gemerkt habe, da werde ich im nächsten Jahr keine Rolle spielen." Das heißt: "Den ersten Schritt zu meinem Karriereende hat Werder Bremen gemacht, indem sie gesagt haben: Du kannst dich zuhause fithalten, wir planen nicht mit dir."

Harnik hätte zwar für den HSV, der den Österreicher ausgeliehen hatte, "gerne noch mal was gut gemacht", die Hamburger hatten aber schließlich andere Probleme. Daher sei das Ende der Profikarriere für ihn dann "alternativlos" gewesen. "Ich bereue die Entscheidung nullkommanull", blickt Harnik zurück.

Harnik über Geisterspiele: "Komischer Freundschaftsspiel-Charakter"

Der Angreifer steht seit Oktober beim beim Hamburger Oberligisten TuS Dassendorf unter Vertrag. Dort ruht allerdings wegen der Corona-Pandemie seit Monaten der Spielbetrieb. Die Pause genießt Harnik "ehrlich gesagt nicht. Hätte ich es genießen wollen, hätte ich nicht nahtlos bei Dassendorf weitergemacht."

"Die Liebe zum Fußball ist ungebrochen und unverändert. Ich vermisse es gerade regelrecht", sagt der 33-Jährige. "Mir fehlt dieses Rumalbern mit den Jungs, nach dem Training auch mal ein Bierchen. Diese Bewegung, dieses Auskotzen, das Ventile öffnen auf dem Platz, auch mal eine Grätsche zu viel, sich im Dreck suhlen. So eine lange fußballfreie Zeit hatte ich noch nie in meinem Leben, und die fällt mir schon schwer."

Was den Profifußball angeht, sei es jedoch "genau anders. Keine Zuschauer, komischer Freundschaftsspiel-Charakter jedes Wochenende - das fehlt mir überhaupt nicht." Harnik verfolgt ihn daher auch nur noch am Rande. "Ich könnte jetzt überhaupt nicht sagen, wer nächstes Wochenende auf wen trifft. Selbst zu meiner aktiven Zeit habe ich nie wirklich in meiner Freizeit Fußball laufen gehabt."

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