Vorfälle beim Derby laut Bundesliga "absolut inakzeptabel"

Von APA / SPOX Österreich
Holzhauser musste von Ordnern des SK Rapid Wien vor geworfenen Gegenständen aus dem Block West beschützt werden.
© GEPA

Die Bundesliga ist nach einer ersten Bestandsaufnahme nach den Vorfällen beim Wiener Fußball-Derby zwischen Rapid und der Austria (1:1) aktuell dabei, weitere detaillierte Berichte einzuholen und zu evaluieren. Rapids Präsident Michael Krammer konkretisierte auf einer Pressekonferenz am Montagnachmittag das weitere Vorgehen gegen die Fans.

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"Die gestrigen Vorkommnisse im Allianz-Stadion sind leider nicht als Einzelfall abzutun", verlautete die Liga in einer Aussendung am Montag. "Wenn in dieser Form Einfluss auf das Spiel genommen wird und Spieler Angst um ihre Gesundheit haben müssen, ist es allerhöchste Zeit, dass man zur Besinnung kommt. Die Spieler sind Menschen, die ihrem Beruf nachgehen, und keine Zielscheiben für gewaltbereite Unruhestifter, die eine Verletzung der Spieler bewusst in Kauf nehmen", hieß es weiter.

Die Liga forderte daher "klare Worte und Taten aller Beteiligten. Hier müssen mehrere Akteure ihren Teil dazu beitragen, dass Vorfälle wie gestern nicht mehr passieren: allen voran der Club, aber auch wir als Verband und die Fans selbst. Hier gilt es nicht in einem, sondern in mehreren Bereichen anzusetzen", erläuterte die Liga.

Der zuständige Senat 1 wird sich voraussichtlich am kommenden Montag mit den Vorfällen beschäftigen. Von einer Geldstrafe von bis zu 150.000 Euro bis zu einer Platzsperre oder Spielen unter Ausschluss der Öffentlichkeit ist alles möglich. "Einerseits wird der Senat 1 Konsequenzen ziehen. Unabhängig von deren Art und Höhe werden wir andererseits auch bei einem gemeinsamen Termin mit dem SK Rapid über die clubinternen Konsequenzen und Lösungsansätze des Clubs sprechen", so die Liga.

Zudem setzte es nicht nur die vielen Würfe von Gegenständen auf das Feld Kritik. "Es ist auch absolut inakzeptabel und gefährlich, dass zwei Flitzer während des Spiels auf das Spielfeld gelangen, sich dort komplett ungehindert bewegen, eine Unterbrechung notwendig machen und das Spielfeld auch ohne Eingreifen oder Begleitung des Ordnerdienstes wieder verlassen konnten", wurde verlautet.

Michael Krammer: "Rapid-Familie nicht pauschal verurteilen"

Rapid-Boss Krammer bestätigte am Montag das Vorhaben, Geldstrafen seitens der Liga gegenüber den Verursachern zu regressieren. Dabei will sich der Verein an ein Vorgehen aus dem Ausland orientieren: "In Deutschland gibt es einige Präzedenzfälle, wo Vereine erfolgreich regressiert haben." Krammer will Kontakt zu diesen Vereinen aufnehmen.

Zudem verkündete der 57-Jährige, dass bereits elf Personen, die Gegenstände geworfen haben, auf Video "einwandfrei erkannt" wurden. "Mittels Videorecherche können diese Anhänger bis zum Eintritt ins Stadion zurückverfolgt und die Identität nachgewiesen werden", sagte Krammer. Jenen Verursachern drohen Stadionverbote von mindestens zwei Jahren.

Außerdem kündigte Krammer an, mit dem FC Basel und Schalke 04 in Kontakt zu treten, um ein Fanprojekt zu starten. Das Ziel dieses Projekts sei es, klar zu machen, wie man Emotionen ausleben kann, aber Vorfälle wie jene aus dem Derby hintanzuhalten. Zusätzlich bat Krammer die anwesenden Journalisten, "die Rapid-Familie nicht pauschal zu verurteilen. Wir werden konsequent bei der Sanktionierung vorgehen."

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