Halbfinale 1: Real Madrid - Benfica Lissabon
Neben dem FC Barcelona ist nur eine weitere Mannschaft bisher ungeschlagen ins Halbfinale eingezogen. Dies ist jedoch nicht der große Rivale aus Madrid, sondern die Mannschaft von Joao Tralhao: Benfica Lissabon. Die Portugiesen gewannen bisher sechs ihrer acht Partien (zwei Remis).
"Von Anfang an war es unserer großer Traum, das Halbfinale in der Schweiz zu erreichen", sagt Mittelfeldspieler Rochinha. Die Mannschaft hat klare Stammspieler, Leistungsträger wie Abwehrmann Rebocho spielten jedes Spiel über die vollen 90 Minuten.
Zu diesen gehört auch Rochinha. Der 18-jährige Spielmacher sammelte zehn Torbeteiligungen in seinen acht Partien und bestätigte damit die Verantwortlichen, die ihn 2011 vom FC Porto loseisten. Inzwischen hat er einen Profivertrag unterschrieben, dementsprechend selbstbewusst geht er das Halbfinale an: "Klar hoffe ich, dass wir den Titel gewinnen."
Dies zu verhindern versucht mit Real Madrid eine der dominantesten Mannschaften der Gruppenphase, die aber auf dem Weg ins Halbfinale mehr als einmal zittern musste. So bleibt das Tor von Mittelfeldspieler Febas in der 94. Minute der Nachspielzeit gegen den SSC Neapel (2:1) wohl noch länger in Erinnerung. Die Nummer 15 der Königlichen verwandelte einen Abpraller aus etwa 20 Metern direkt in den rechten Knick und schoss die Madrilenen damit eine Runde weiter.
Der Hauptdarsteller ist dennoch ein anderer. Enzo Fernandez, genauer gesagt Enzo Fernandez Zidane. Der Sohn der Real-Legende zieht als Spielmacher die Fäden im Offensivspiel der Blancos und zählt zu den Tonangebern in der Mannschaft.
Der bekannteste Name neben Fernandez ist wohl Jaime Sanchez, der Innenverteidiger spielte unter anderem bei der U-19-Europameisterschaft und gilt als große spanische Abwehrhoffnung. Im Halbfinale gegen Paris Saint-Germain entschied der Kapitän die Partie zugunsten seiner Mannschaft, die beinahe eine ganze Halbzeit in Unterzahl spielen musste per Kopfball nach einer Ecke. Die bisherigen Auftritte sprechen daher eher für die ausgeglichenen Portugiesen.
Halbfinale 2: Schalke 04 - FC Barcelona
Die Königsblauen schafften im Viertelfinale die Überraschung und schalteten Chelsea aus. Dabei zeigte sich S04 als funktionierendes Kollektiv ohne große Namen. Chelsea-Trainer Dermot Drummy zeigte sich beeindruckt nach dem Aus gegen die disziplinierten Schalker: "Das ist eine sehr gute Mannschaft und ihr Trainer hat seine Hausaufgaben gemacht - sie haben uns in der Zentrale blockiert und dann ausgekontert."
Trotz des Erfolges bleibt das Trainerteam rund um Norbert Elgert entspannt. "Wir werden uns sicher nicht den Überdruck machen. Für mich ist es wichtig, dass für unsere Jungs Spaß, Freude und Begeisterung für den Fußball immer größer sind als irgendein Druck", so der 57-Jährige. Die Spieler werden munter rotiert, jeder kommt zum Einsatz. Dennoch stechen manche heraus, so beispielsweise Florian Pick - mit fünf Toren in acht Spielen bester Torschütze der Knappen.
Dennoch ist Ehrfurcht geboten vor dem Halbfinalgegner aus Barcelona. Die Katalanen stellen nicht nur die beste Offensive des Turniers, sondern auch den besten Torschützen. Mit Fabrice Ondoa hütet ein Nationalspieler Kameruns das Tor, Adama Traore spielte bereits für die erste Mannschaft unter Gerardo Martino. Mit acht Toren in acht Spielen ist aber Munir El Haddadi bisher auffälligster Mann der Blaugrana.
Dementsprechend selten war Barca zu stoppen. Nur in zwei Spielen erzielte man weniger als drei Tore, dazu kamen deutliche Siege über Arsenal (4:2) im Viertelfinale, oder Überraschungsmannschaft Kopenhagen (4:1) im Achtelfinale. Die Katalanen gelten nach dem Ausscheiden des FC Chelsea nicht umsonst als großer Favorit auf den Titel.
Vor dem Halbfinale - die komplette Finalrunde wird übrigens in Nyon (Schweiz) ausgetragen - sind die Spanier somit der Favorit. Dennoch haben die jungen Königsblauen gezeigt, dass sie mit der Außenseiter-Rolle bestens zurecht kommen. Die Chance auf das Finale am Montag ist gegeben.
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